21.02.2020

PCB-Skandal: Land macht Druck

Die NRW-Landesregierung hat sich in den Streit um den Austritt von PCB-haltigen Flocken bei einem Isolierstoff-Unternehmen in Ennepetal eingeschaltet. 

Das Umweltministerium und das Gesundheitsministerium drängen in einer Stellungnahme darauf, gegen die giftigen PCB-Emissionen vorzugehen. „Aus unserer Sicht muss sofort sichergestellt werden, dass keine weiteren Flocken mehr austreten und im Betrieb die Beschäftigten geschützt werden“, heißt es in der Pressemitteilung.

Damit unterstützt das Land die Forderung des Ennepe-Ruhr-Kreises an die Firma BIW, den Austritt der belasteten Flocken verlässlich zu verhindern. Die Kreisverwaltung hatte dem Unternehmen eine Frist gesetzt, bis zum 20. Februar, 24 Uhr, das Problem zu lösen. Andernfalls werde der Firma der Einsatz des chlorhaltigen Vernetzers, der die Ursache für die PCB Entwicklung ist, untersagt. 

Kreis kündigt Entscheidung an

Dieser Schritt würde das Aus für den Produktionsbetrieb bedeuten. Ob es tatsächlich dazu kommt, soll in der kommenden Woche im Schwelmer Kreishaus entschieden werden. BIW-Mitarbeiter hatten bereits gegen die Ankündigung des Ennepe-Ruhr-Kreises demonstriert. Auf der anderen Seite fürchten Anwohner aus der Nachbarschaft des Gewerbegebietes um ihre Gesundheit.

PCB ist giftig und krebserregend. Die Industriechemikalie zählt zu den zwölf organischen Chlorverbindungen, die als „dreckiges Dutzend“ seit 2001 weltweit verboten sind.

wsp

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