Auch vor dem Verzehr von Spinat wird in Teilen Dortmunds und Wittens wegen zu hoher PCB-Werte gewarnt. Foto: Pixabay
05.06.2020

PCB: Warnung vor Verzehr von Obst und Gemüse

In Teilen Dortmunds und Wittens sind bei Messungen im Auftrag des Landesumweltministeriums erhöhte PCB-Werte festgestellt worden. Dort empfehlen die Behörden auf den Verzehr bestimmter Obst- und Gemüsesorten aus dem eigenen Anbau zu verzichten.

Konkret warnen die Behörden vor dem Verzehr von großblättrigem Gemüse wie Grünkohl, Mangold, Spinat, Pflücksalat, Feldsalat, Rucola, Rübstiel, Staudensellerie und Kräuter in größeren Mengen. In Dortmund waren bei Messungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) im Umfeld der Firma M+S Silicon Gmbh & Co. KG in Dortmund-Körne erhöhte PCB-Werte in Löwenzahnpflanzen festgestellt worden, teilt die Stadt mit.

Auch in Witten wird für einige Orte wegen der hohen PCB-Werte im Löwenzahn vorsorglich vor dem Verzehr von Obst und Gemüse gewarnt. „Da wir nicht ausschließen können, dass der Löwenzahn PCB aus dem Boden aufgenommen hat, haben wir entschieden, Bodenproben nehmen und untersuchen zu lassen. Hiervon versprechen wir uns weitere, wichtige Erkenntnisse“, sagte Wolfgang Flender, Abteilungsleiter Umwelt der Kreisverwaltung im Ennepe-Ruhr-Kreis.

Weitere Untersuchungen sollen Klarheit bringen

Ohnehin gelten die Messwerte im Löwenzahn lediglich als ein Indikator dafür, dass es im Umfeld der Emissionsquelle lokal zu einer umweltrelevanten Schadstoffimmission gekommen sei, so die Stadt Dortmund. Ob die PCB-Immissionen gesundheitliche Auswirkungen haben können, müssen nun weitere Untersuchungen zeigen. So sollen Messungen der Luft, des Umgebungsstaubs und des Bodens folgen. Auch weitergehende Nahrungspflanzen-Untersuchungen (Grünkohl) sind geplant, um die Immissionsbelastung und die gesundheitliche Relevanz besser verifizieren zu können, heißt es.

Ausgangspunkt für das landesweite Untersuchungsprogramm war der Fund von PCB in Ennepetal. Dort waren wiederholt Flocken des giftigen und krebserregenden Stoffes gefunden worden. PCB ist eine Industriechemikalie, die zu den zwölf organischen Chlorverbindungen zählt, die als „dreckiges Dutzend“ seit 2001 weltweit verboten sind.

Mehr zum Untersuchungsprogramm des Landes erfahren Sie hier.

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