Forscher der FH Münster sind an einem bundesweit einmaligen Projekt zum E-Sport beteiligt. Foto: pixabay
08.10.2020

Pilot-Forschungsprojekt zum E-Sport

Die Fachhochschule Münster begleitet ein bundesweit einmaliges Projekt, in dem der Effekt von E-Sport-Angeboten für den Breitensport untersucht werden soll.

Rund 18.100 Sportvereine gibt es in Nordrhein-Westfalen. Ihr Angebot reicht von Badminton, über Schwimmen und Fußball bis hin Judo. Computer- und Konsolenspiele – sogenannter E-Sport – gehören meistens nicht dazu.

Doch einige Vereine haben auch E-Sport in ihre Angebotspalette aufgenommen. Die Sportjugend des Landessportbundes NRW will nun untersuchen, welchen Effekt das für die Vereine und die Spieler haben kann. Wissenschaftlich begleitet wird die Sportjugend von Prof. Dr. Eik-Henning Tappe und Markus Gennat vom Fachbereich Sozialwesen der FH Münster.

E-sport als jugendorientiertes Freizeitangebot

„Wir untersuchen, welche Auswirkungen ein organisiertes und regelmäßiges Gaming-Angebot hat“, erklärt Tappe. Ziel sei es, Ansätze herauszuarbeiten, die dafür sensibilisieren, die individuelle Betreuung nicht allein auf das Verbessern der spielbezogenen Fähigkeiten auszurichten. „Uns geht es auch darum, die Verarbeitung des Erlebten zu begleiten und aufzuarbeiten“, so der Medienpädagoge. Das sei wichtig, um eine Grundlage zu schaffen für das nachhaltige Verankern von Gaming und E-Sport in jugendorientierten Freizeitangeboten.

Auch das Fußballspiel über eine Konsole gehört zu den E-Sport-Angeboten. Foto: pixabay

Auch das Fußballspielen über eine Konsole gehört zu den E-Sport-Angeboten. Foto: pixabay

In mehreren Schritten soll das Projekt umgesetzt werden. Zunächst wollen die Initiatoren der Studie zwölf Modellstandorte technisch so ausstatten, dass sie ein entsprechendes Angebot machen können. Schulungsangebote für die pädagogische Anleitung von E-Sportangeboten sollen folgen.

Wachstumsmarkt E-Sport

E-Sport gilt als großer Wachstumsmarkt. Gespielt werden meist Action- und Strategiespiele. Aber auch Fußballspiele am Computerbildschirm stehen hoch im Kurs bei den Jugendlichen. Vor Corona kamen Tausende Fans in großen Eventhallen zusammen, um den besten Spielern bei ihren Wettkämpfen zuzusehen. An den Bildschirmen verfolgten Millionen vorwiegend junger Menschen die Wettbewerbe professioneller Spieler im Livestream.

Das Projekt „E-Sport als Angebot der außersportlichen Jugendarbeit im Sportverein“ läuft drei Jahre. Das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKFFI NRW) unterstützt das Vorhaben finanziell.

jüb/wsp

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