01.03.2022

Pioniere der Blutspende aus Gelsenkirchen

Blut spenden – leben retten: Seit 70 Jahren gilt dieser Slogan auch in Deutschland. Denn am 29. Februar 1952 konnten erstmals Menschen an einer Blutspendeaktion teilnehmen. Ort der ersten Aktion war Gelsenkirchen.

Auslöser für die Einrichtung eines deutschen Blutspendedienstes war ein Grubenunglück auf der Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen etwa zwei Jahre zuvor. Damals konnten in Deutschland keine ausreichenden Mengen gespendetes Blut für die Versorgung der Verletzen zur Verfügung gestellt werden. Zahlreiche Blutkonserven beschaffte man sich daher aus Frankreich, teilt der DRK-Blutspendedienst West mit.

Bergleute stärken sich nach der Blutspende. Foto: DRK-Blutspendedienst West

Bergleute stärken sich nach der Blutspende. Foto: DRK-Blutspendedienst West

Üblich war es zu dieser Zeit noch, im Bedarfsfall Blutübertragungen direkt zum Patienten vorzunehmen. Eine systematische und flächendeckende Versorgung mit Blut habe es bis zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch nicht gegeben, heißt es weiter. Die erste größere Blutspendeaktion wurde am 29. Februar 1952 in Gelsenkirchen durchgeführt. Zur Spende kamen vor allem Bergleute aus der Region. Organisiert wurde der Termin vom ein Jahr zuvor gründeten durch die DRK-Landesverbände Nordrhein und Westfalen gegründeten ersten DRK-Blutspendedienst in Deutschland. Damals halfen neben hauptamtlichen Kräften auch ehrenamtlich Engagierte bei den Blutspendeterminen mit. So mussten die freiwilligen Helfer noch bis in die 1970er Jahre hinein das gespendete Blut in Glasflaschen, in denen es gesammelt wurde, schütteln, damit es nicht verklumpt. Heute übernehmen diese Aufgabe automatisch gesteuerte „Schüttelwaagen“.

Vor gut 70 Jahren wurde der Blutspendedienst von den DRK-Verbänden Nordrhein und Westfalen gegründet. Foto: DRK-Blutspendedienst West

Vor gut 70 Jahren wurde der Blutspendedienst von den DRK-Verbänden Nordrhein und Westfalen gegründet. Foto: DRK-Blutspendedienst West

Der Blutspendedienst-West umfasst die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Um eine ausreichende Versorgung schwerkranker Patienten in dieser Region mit Blutpräparaten zu versorgen müssen täglich rund 3500 Menschen bereit sein, ihr Blut zu spenden.

wsp

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