Pistorius in Augustdorf
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat das Panzerbataillon 203 in Augustdorf besucht. Von dort sollen bald 14 Panzer in die Ukraine verschickt werden.
Der Beschluss, 14 Panzer vom Typ Leopard 2 zur Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland zu schicken, ist schon ein paar Tage her. Doch Pistorius war es wichtig, dass die Soldaten die Nachricht auch „von ihrem Minister persönlich erfahren“, sagte er beim Truppenbesuch in Augustdorf. Weiter betonte der Minister, dass es nun darum gehe, möglichst schnell neue Kampfpanzer für das Panzerbataillon zu bestellen.
Denn, so der Minister: „Die Übungs- und Ausbildungskapazitäten werden durch die Abgabe der 14 Panzer hier vor Ort eingeschränkt.“ Er sei sich bewusst, dass die Neubeschaffung Zeit benötige. Dennoch müsse möglichst schnell gehandelt werden. Es gehe auch darum, dass die Landes- und Bündnisverteidigung funktioniere. Pistorius dankte den Soldaten in Augustdorf für ihr Verständnis. Auch er selbst täte lieber etwas anderes, als Waffen in ein Kriegsgebiet zu liefern. Aber dieser Schritt sei alternativlos, das hätten auch die Frauen und Männer des Panzerbataillons 203 so gesehen. Neben den 14 Kampfpanzern, die in die Ukraine gehen, sind noch weitere fünf Panzer als Reserve eingeplant, die ebenfalls in Augustdorf bereitgestellt werden.
Drei Leopard-Kompanien
Das Bataillon wurde 1956 als Panzergrenadierbataillon 13 im schleswig-holsteinischen Schleswig aufgestellt. Ein Jahr später wurde der Verband im westfälischen Hemer stationiert. Nach mehreren Umbenennungen und Umgliederung zum Panzerbataillon 203 zog die Truppe geschlossen in die Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne nach Augustdorf im Kreis Lippe um.
Die Einheit dort hat den Auftrag, mit seinem Hauptwaffensystem, dem Kampfpanzer Leopard 2, im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung das Gefecht bei Tag und Nacht gegen feindliche Panzerverbände zu führen. Insgesamt sind in Augustdorf drei Leopard-Kompanien mit jeweils 14 Kampfpanzern und rund 650 Soldatinnen und Soldaten stationiert. Seit August 2022 stelle das Bataillon mit rund 550 Soldatinnen und Soldaten den Kern des multinationalen NATO-Gefechtsverbandes in Litauen, der im Rahmen der „verstärkten Vorne-Präsenz“ („enhanced Forward Presence“) einen Beitrag zur Stärkung der Nordostflanke des Bündnisses leiste, heißt in einer Mitteilung des Panzerbataillons.
jüb/wsp
