11.05.2023

Polizeihochschule kommt nach Herne

Die Stadt Herne spricht von einem historischen Tag: Die neue Polizeihochschule NRW wird in der Stadt angesiedelt.

Eigentlich hatte Herne den Zuschlag für die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung des Landes NRW (HSP) schon 2022 erhalten. Doch ein Konkurrent im Vergabeverfahren  – ein Investor – legte Beschwerde gegen die Entscheidung des Landes ein. Die Beschwerde wurde nun zurückgezogen. Damit steht dem Prestigeprojekt nichts mehr im Weg. 

Ungefähr 4500 angehende Polizistinnen und Polizisten sowie zukünftige Verwaltungsbeamte sollen in Zukunft auf dem geplanten Polizeicampus im Herner Funkenbergquartier lernen. Dabei handelt es sich um eine Industriebrache nahe dem Bahnhof. Für die Ruhrgebietsstadt bedeutet das eine wichtige Zukunftsperspektive. „Wir hätten uns angesichts des klaren Votums im Vergabeverfahren und der Überprüfung durch die Vergabekammer Westfalen schon früher Klarheit über den künftigen Standort gewünscht“, kommentierte Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda die Nachricht. 

Gelsenkirchen geht leer aus

Mitbewerber um die Ansiedlung der Polizeihochschule NRW war Gelsenkirchen. In Reaktion auf den Rückzug der Beschwerde gegen die Vergabeentscheidung präsentierte Oberbürgermeisterin Karin Welge Pläne für ein „Zukunftsquartier“ mit Sport- und Bildungseinrichtungen, das auf dem Gelände eines ehemaligen Zentralbades nahe der Gelsenkirchener Innenstadt entstehen soll. Ursprünglich war das als Standort für die Hochschule eingeplant worden. „Natürlich bedauern wir, dass die HSP aus Gelsenkirchen abgezogen wird. Und noch mehr bedauern wir das sehr unwürdige Verfahren, das das Land aufgesetzt hat und das am Ende dafür gesorgt hat, dass gleich mehrere Städte zu Unbeteiligten in einem Wettbewerb der Investoren gemacht wurden bei einem strukturpolitisch so wichtigen Thema“, so Welge. Nun gelte es, in die Zukunft zu blicken. Mit dem neuen Campus wolle man „Gelsenkirchen groß denken“.

wsp

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