Prof. Dr. Antje Dammel, Vorsitzende der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens (v.l.), Dr. Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens, LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann, und LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger beim Festakt zum Jubiläum der Kommission. Foto: LWL
25.08.2022

Prägende Kraft des Niederdeutschen

Die Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ist 50 Jahre alt geworden. Mit dem Westfälischen Wörterbuch hat sie ihr Hauptarbeitsgebiet abgeschlossen.

„Die Kommission dokumentiert nicht nur umfassend und solide, sondern auch beispielgebend die sprachlichen Grundlagen unserer Region“, sagte der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann, bei einem Empfang anlässlich des Jubiläums. „Das Niederdeutsche ist in den vergangenen Jahrzehnten zwar stark zurückgegangen. Doch seine prägende Kraft ist noch immer greifbar. Heute wird es als Kulturgut unserer Region geschätzt.“ 

Die beiden wissenschaftlichen Referenten Paul Teepe (stehend) und Dr. Felix Wortmann im Wörterbucharchiv der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens (ca. Anfang der 1970er Jahre). Foto: LWL

Die beiden wissenschaftlichen Referenten Paul Teepe (stehend) und Dr. Felix Wortmann im Wörterbucharchiv der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens (ca. Anfang der 1970er Jahre). Foto: LWL

1972 wurde die Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens als fünfte Westfälische Kommission für Landeskunde im LWL gegründet. Ihr Hauptarbeitsgebiet war zunächst das Westfälische Wörterbuch, ein fünfbändiges großlandschaftliches Dialektwörterbuch, das die Kommission 2021 abgeschlossen hat. „Für Westfalen-Lippe ist dies ein lang erwarteter Meilenstein: Der Wortschatz der niederdeutschen Sprache unserer Region ist mit dem Westfälischen Wörterbuch nun ausführlich wissenschaftlich dokumentiert“, so Lunemann. „Damit können Forschungen zum aktuellen Sprachgebrauch in Westfalen-Lippe auf ein solides Fundament gestellt werden. Das wird bald noch einfacher sein, da die Kommission das Wörterbuch im Internet frei zugänglich machen wird“, sagte der LWL-Direktor, der auch Vorsitzender des Westfälischen Heimatbundes ist.

In Zukunft will die Kommission vorrangig die aktuellen Umgangssprachen unter die Lupe nehmen. Um hierfür Sprachdaten zu sammeln, wird sie demnächst eine Sprach-App herausbringen.

wsp

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