31.08.2011

Präventiver Führerscheinentzug: Erste Bilanz des Pilotprojektes

Münster (wh). Rund 150 Prüfverfahren und 26 Führerscheinentzüge. So lautet eine erste Bilanz des Pilotprojektes zum Führerscheinentzug bei aggressiven Straftätern in Münster. Vor einem Jahr haben Polizei und Ordnungsamt begonnen, Gewalttätern präventiv die Fahrerlaubnis abzunehmen " auch wenn diese nicht im Straßenverkehr aufgefallen sind.
Martin Vehlow, Leiter der Kfz-Zulassungsstelle Münster, zieht vor der endgültigen Auswertung des einjährigen Projektes ein positives Fazit: "Wir haben 26 Aggressionstäter aus dem Straßenverkehr gezogen und so die anderen Verkehrsteilnehmer geschützt." Viele der rund 150 Verfahren zum Führerscheinentzug laufen jedoch noch.
Dabei leitet die Polizei die Akten von Intensivtätern an die Führerscheinstelle weiter. Dort wird entschieden, ob der Täter zum Beispiel zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung oder, wie bei Verdacht auf Alkoholsucht, zur ärztlichen Untersuchung muss. Ein negatives Gutachten bedeutet in der Regel den Verlust des Führerscheins. "Es geht darum, eine Prognose zu stellen, wie sich diese Person künftig im Straßenverkehr verhalten wird", erklärt Vehlow.
Zahlreiche Großstädte, darunter Köln, Hannover und Braunschweig, hätten sich bereits für das münstersche Projekt interessiert, so der Behördenleiter.

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