Das Apollo-Theater in Siegen als abstandssicherer Raum, so wie es Intendant Magnus Reitschuster im April plante. Foto: Morgenthal Fotografie
14.09.2020

Land unterstützt Privattheater

Privat geführte Theater stehen in der Corona-Krise besonders unter Druck. Das Land NRW will helfen, die Einnahmeausfälle aus dem Frühjahr abzufedern und stockte den Hilfsfonds auf.

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft stockte ein Hilfsprogramm für professionell geführte Bühnen, die ansonsten keine Landesgelder erhalten, um rund 200.000 auf mehr als 900.000 Euro auf.

Unterstützung erhalten 21 Privattheater, darunter das Apollo-Theater in Siegen und der Mondpalast von Wanne-Eickel, das Theater an der Volme in Hagen und die Komödie Bielefeld, der Boulevard Münster und das Theater Olpketal in Dortmund.

„Wir lassen die Privattheater in Nordrhein-Westfalen in dieser schwierigen Situation nicht alleine – auch wenn diese sonst nicht vom Land gefördert werden. Unser Ziel ist, die kulturellen Strukturen im Land zu erhalten. Das gilt natürlich auch für die Privattheater, die mit ihren Angeboten ein wesentlicher Teil der vielfältigen Theaterlandschaft in Nordrhein-Westfalen sind“, so Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann. Foto: Christof Fein

Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann. Foto: Christof Fein

Westfälische Privattheater hatten immer wieder eine Unterstützung gefordert. Christian Stratmann, Prinzipal des Mondpalastes, hatte nachdrücklich die bedrohliche Situation hingewiesen. Gerade Bühnen, die nicht staatlich subventioniert werden, seien durch das Veranstaltungsverbot im Lockdown in ihrer Existenz bedroht und benötigten einen Rettungsfonds.

Für die neue Spielzeit haben die Theater wieder Vorstellungen angekündigt, jedoch unter großen Einschränkungen. So besetzt das Siegener Apollo-Theater nur zwei Drittel der Plätze und arbeitet mit speziellen Lüftungsanlagen, um die Infektionsgefahr zu minimieren. Auch im Mondpalast in Wanne-Eickel werden nur 200 statt 500 Plätze besetzt, eine Klima-Anlage soll für frische Luft sorgen. Auch auf der Bühne soll es sicher zugehen. Regisseur Thomas Rech hat die Erfolgskomödie „Das Schweigen der Frösche“ teilweise umgeschrieben, damit sich Schauspieler nicht zu nahe kommen.

wsp

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