Das alte Bauernhaus in Nieheim wurde gemeinsam von Geflüchteten und ehrenamtlich engagierten Bürgern saniert. Foto: StadtBauKultur NRW/Sebastian Becker
15.10.2019

Projekt „Heimatwerker“ ist abgeschlossen

Das Projekt „Heimatwerker“ hat am Mittwoch (16.10.2019) in Nieheim seinen Abschluss gefeiert. Darin hatten Flüchtlinge gemeinsam mit Architekturstudierenden und ehrenamtlich engagierten Bürgern ein altes Bauernhaus saniert.

Das sanierte Gebäude im historischen Stadtkern von Nieheim im Kreis Höxter wird die Arbeiterwohlfahrt (AWO) für eine regionale Beratungsstelle zur individuellen Unterstützung von Geflüchteten nutzen. Außerdem hat die Caritas eine neue Kleiderkammer mit angeschlossener Nähwerkstatt dort eingerichtet. Die Arbeiten haben rund zweieinhalb Jahre gedauert. 

Die Projektidee zum gemeinsamen Umbau des alten Ackerbürgerhauses war allerdings schon im Herbst 2015 auf einer Mitgliederversammlung von StadtBauKultur NRW in Gelsenkirchen entstanden. Vereinsmitglieder wollten im Zuge der hohen Anzahl von nach Deutschland kommenden Schutzsuchenden, etwas für die geflüchteten Menschen tun und ein Zeichen setzen.

Bauen und Integration

Kern der Idee war die soziale Integration und Qualifizierung der Geflüchteten, die bereits mit einem gemeinsamen Planungsprozess begann, teilt StadtBauKultur NRW mit. Danach sollten die Teilnehmer durch den Umbauprozess unter der Anleitung von Fachkräften berufliche Qualifikationen und Praktika, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze im Baugewerbe erhalten.

Gemeinsam arbeiten: Geflüchtete und ehrenamtlich Engagierte im Nieheimer Projekt "Heimatwerker". Foto: StadtBauKultur NRW/Sebastian Becker

Gemeinsam arbeiten: Geflüchtete und ehrenamtlich Engagierte im Nieheimer Projekt „Heimatwerker“. Foto: StadtBauKultur NRW/Sebastian Becker

Auch wenn nicht alle Ziele des Projekts erreicht worden seien, sei das gemeinsame Bauen und die damit verbundene Integration eine schöne Idee gewesen und habe in Teilen auch funktioniert, so ein Sprecher von StadtBauKultur NRW gegenüber westfalenspiegel.de. So hätten einzelne Geflüchtete die Chance zur Qualifizierung über das Projekt genutzt und seien an Betriebe vermittelt worden. Das Ziel, den Geflüchteten in Nieheim eine neue Heimat zu bieten, habe nur bedingt funktioniert. Das zeigen aktuelle Zahlen: Mitte 2016 lebten noch etwa 130 Geflüchtete in Nieheim. Aktuell sind es nur noch 60. 

An dem Projekt waren die StadtBauKultur NRW, die Stadt Nieheim und die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe gemeinsam mit einem neu gegründeten Verein beteiligt. Das Land Nordrhein-Westfalen förderte die Maßnahme aus einem Städtebau-Sonderprogramm.

wsp

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