07.09.2018

Provinzial-Fusion: Kritik von Gewerkschaft, Zustimmung aus der Kommunalpolitik

Münster (wh). Die Versicherungskonzerne Provinzial NordWest mit Sitz in Münster und Provinzial Rheinland haben in dieser Woche ihre Fusionspläne konkretisiert. Der Zusammenschluss ist zum 1. Januar 2019 geplant.

Die Gewerkschaft ver.di reagierte kritisch auf die Pläne. Die Arbeitnehmervertreter seien trotz fortschreitender Verhandlungen zum wiederholten Male nicht beteiligt worden. „Wir haben immer betont, dass wir eine Fusion nur dann positiv begleiten können, wenn der öffentliche Auftrag, sowie unsere Regionalität und damit unsere langfristige Existenz gesichert werden. Daneben darf Personalabbau nicht das Ziel einer Fusion sein, und es bedarf eines Standortkonzeptes, welches keine Gewinner oder Verlierer entstehen lässt“, sagte Frank Schischefsky, Fachbereichsleiter Finanzdienstleistungen von ver.di Nord.

Medieninformationen zufolge sollen im Zuge der Provinzial-Fusion 500 von zusammen rund 5800 Arbeitsplätzen durch natürliche Fluktuation abgebaut werden.

Positive Stimmen zu den Plänen gibt es von Seiten der Kommunen. Der Hammer Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann sagte dem „Westfälischen Anzeiger“, dass er die Pläne unterstütze, da es sich um eine Fusion öffentlicher Anbieter handele. 2012 hatte er sich gegen den Verkauf der Provinzial NordWest an ein privates Unternehmen ausgesprochen.

Die Gremien der Anteilseigner müssen den Fusionsplänen noch zustimmen. Dazu zählen bei der Provinzial NordWest der Sparkassenverband Westfalen-Lippe, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein und der Ostdeutsche Sparkassenverband. Die Provinzial Rheinland gehört dem Sparkassenverband Rheinland-Pfalz, dem Rheinischen Sparkassen- und Giroverband und dem Landschaftsverband Rheinland.

 

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