Quartierslösung zur Energiewende
In Bochum entsteht ein Innovationsquartier zur Energiewende. Dort soll die nachhaltig gewonnene Energie direkt vor Ort für die Strom- und Wärmeversorgung, aber auch für die Mobilität genutzt werden.
Die Energie soll über Fotovoltaikanlagen gewonnen werden. Ein intelligentes Energiemanagementsystems stellt diese Energie E‑Ladesäulen, als Strom im eigenen Haushalt oder in Form von Wärme in der Wohnsiedlung zur Verfügung. Über eine digitale Marktplattform werden die Akteure der Angebots- und Nachfrageseite außerdem zum Handel und Austausch zusammengebracht, teilt das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik Umsicht.
Wunsch nach klimaneutralem Wohnen wird stärker
Schon die Planung des Quartiers hinsichtlich klimafreundlicher Versorgung und baulicher, energieeffizienzverbessernder Maßnahmen werde über einen integralen Prozess optimiert, so das Fraunhofer Umsicht. Darin liegt auch der Schwerpunkt des Forschungsinstitiuts. „In Zukunft kommen mit E-Mobility-Lösungen, neuen Geschäftsmodellen, der Interaktion mit den Energiemärkten und nicht zuletzt dem Wunsch nach klimaneutralem Wohnen neue Anforderungen auf die Quartiersplanung zu“, erklärt Leander Grunwald, der das Projekt auf Seiten des Umsicht verantwortet.
Damit die vorhandene, nachhaltig erzeugte Energie so effizient wie möglich genutzt werden kann, werden in Bochum die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität miteinander gekoppelt. Insgesamt soll ein vernetztes, dezentrales Versorgungssystem entstehen, das sowohl die Energieversorgung des Quartiers optimiert als auch wirtschaftlich vorteilhafte Lösungen für die Anforderungen der Energiewende bietet, heißt es weiter.
6,2 Millionen Euro vom Land
Um Veränderungen dieser Art anzustoßen, gründete die Fraunhofer-Gesellschaft zusammen mit der Vonovia und zwölf weiteren Partnern im April 2018 den Open District Hub e.V. (ODH). Das Projekt ist nach Angaben des Fraunhofer UMSICHT in dieser Form bisher einmalig. Das Land fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt unter dem Titel „ODH@Bochum-Weitmar“ mit 6,2 Millionen Euro.
wsp