Die Sauerlandlinie A 45 ist eine Hauptschlagader für die Wirtschaftsregion Südwestfalen. Foto: Guido Raith/Märkischer Kreis
21.01.2022

Rahmedetalbrücke: Wirtschaft fordert Tempo

Die A45 ist durch die gesperrte Rahmedetalbrücke zum Nadelöhr für den Verkehr in Südwestfalen geworden. Verbände, Gewerkschaften und Kammern in Südwestfalen machen Druck für einen schnellen Neubau der Brücke. 

„Jahrelang ist zu wenig in Beton und Asphalt investiert worden. Das zeigt sich im Zustand der Straßen und jetzt besonders deutlich bei den Brücken. Jedem sollte klar sein: Das ist kein vorübergehendes Phänomen, sondern eine bleibende Aufgabe, die auch in den kommenden Monaten und Jahren bei allen Verantwortlichen ganz oben im Bewusstsein angesiedelt bleiben sein muss“, sagt der Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, Klaus Gräbener. 

Schon heute sei ersichtlich, dass die Vollsperrung der A45 zu einem erheblichen wirtschaftlichen Schaden führen werde, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Arbeitgeberverbände, der Gewerkschaften, der Handwerkskammern und der IHKs in Südwestfalen. Neben Auftragsrückgängen und Umsatzeinbußen führten die Umleitungsverkehre zu längeren Fahr- und Transportzeiten. Dies ziehe ebenfalls hohe Kosten nach sich.

Experten der Autobahn GmbH haben die Rahmedetalbrücke untersucht. Foto: Autobahn Westfalen

Experten der Autobahn GmbH haben die Rahmedetalbrücke untersucht. Foto: Autobahn Westfalen

Die oberste Maxime heiße nun Tempo: „Eine zügige Planung und ein schneller Baufortschritt dürfen nicht am Geld und – genauso wichtig – nicht am Personal scheitern“, so André Arenz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Olpe. Eine weitere Forderung lautet, Transporte auf die Schiene zu verlegen. „Die Bahn muss die Kapazitäten für mehr Transporte auf der Schiene bereitstellen, es bedarf entsprechender Konzepte und Angebote und es muss endlich Gas gegeben werden für den Ausbau der Ruhr-Sieg-Strecke und der Siegstrecke“, so Andree Jorgella, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Siegen.

Während die Wirtschaft auf eine Beschleunigung des Brückenbaus drängt, mahnen Umweltschützer, das geltende Recht zu beachten. Das sieht nach Auffassung des Umweltverbandes B.U.N.D. ein Planfeststellungsverfahren, eine Öffentlichkeitsbeteiligung und eine Umweltverträglichkeitsprüfung vor.

wsp

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