Am 7. Mai 2023 wurde die A45-Rahmedetalbrücke bei Lüdenscheid gesprengt, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Foto: Autobahn Westfalen
04.07.2023

Rahmedetalbrücke soll 2026 wieder befahrbar sein

In rund drei Jahren soll der Verkehr auf der Autobahnbrücke Rahmede bei Lüdenscheid wieder rollen. Für 170 Millionen Euro soll dort eine neue Brücke gebaut werden, heißt es im heute vergebenen Auftrag der Autobahn GmbH.

Die Bietergemeinschaft HABAU/MCE/Bickhardt Bau wird den Ersatzneubau der inzwischen gesprengten Rahmedetalbrücke übernehmen. Bauvorbereitungen und Detailplanungen seien bereits angelaufen, heißt es in einer Mitteilung des Bundesverkehrsministeriums. Ziel ist es, den ersten Teil der Talbrücke Rahmede Mitte 2026 für den Verkehr freizugeben. „Die erfolgreiche Vergabe ist der Startschuss für den Neubau der Talbrücke Rahmede. Damit kommen wir unserem Ziel bedeutend näher, die Sauerlandlinie A 45 in Lüdenscheid schnellstmöglich wieder durchgängig befahrbar zu machen“, sagte Bundesminister Volker Wissing.

Gunther Adler, Geschäftsführer der Autobahn GmbH des Bundes, lobte die gute Zusammenarbeit von Betroffenen, Kommunen und Verbänden. Dies habe es ermöglicht, auf ein formales Planfeststellungs- oder Plangenehmigungsverfahren zu verzichten. „Es zahlt sich nun aus, dass alle Beteiligten den Neubau der Talbrücke mit maximaler Priorität angegangen sind. Wir haben direkt nach der Sprengung der alten Brücke am 7. Mai mit den Aufräumarbeiten begonnen und parallel die Vergabe des Neubaus vorangetrieben“, so Adler. 

Vor dem Zeitplan

Mit der Auftragsvergabe liegt das Großprojekt vor dem ursprünglichen gesteckten Zeitplan; dieser hatte eine Vergabe für Herbst diesen Jahres vorgesehen und die Freigabe des ersten Brückenteils für Ende 2026 angepeilt. Dass beides nun einige Monate schneller gegangen ist bzw. gehen soll, sei „natürlich sehr erfreulich und sollte uns alle extrem positiv und hoffnungsfroh stimmen“, sagte Lüdenscheid Bürgermeister Sebastian Wagemeyer. „Damit zeigt sich auch, dass der Abbruch der Brücke im Mai auch tatsächlich mit einem Aufbruch verbunden gewesen ist.“ Marco Voge, Landrat im Märkischen Kreis, zeigte sich angesichts der Nachricht ebenfalls erfreut. Er mahnte jedoch weitere Schritte an: „Es müssen dringend weitere Investitionen folgen: in die Standortsicherung der Region, in unsere Straßen, für die Schiene. Denn die Rechnung ist doch einfach: jetzt in eine der stärksten Wirtschaftsregionen des Landes zu investieren, ist günstiger, als zukünftig unter dem Zögern zu leiden. Ziel muss bleiben, die Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort zu halten.“ Voge betonte auch die Bedeutung einer weiträumigen Lösung auf der Autobahn beim LKW-Durchfahrtsverbot. „Auch hier ist der Gesetzgeber gefragt, endlich tätig zu werden.“

Für die Stadt Lüdenscheid und die Region ist der Neubau der Rahmedetalbrücke von großer Bedeutung. Seit der Sperrung der maroden A45-Brücke Anfang Dezember 2021 fährt ein großer Teil des Umleitungsverkehrs durch Lüdenscheid und belastet Anwohner. Seit dem 10. Juni dürfen daher auswärtige LKW daher nicht mehr oder nur mit Ausnahmegenehmigungen durch die Stadt fahren.

wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin