„Aufbruch in schwierigen Zeiten“

In Marl ist der Startschuss für die Bauarbeiten zur Sanierung des Rathauses gefallen. Rund 70 Millionen Euro kostet die Maßnahme an dem außergewöhnlichen Bauwerk. 

Die Runderneuerung des denkmalgeschützten Gebäudes aus den 1960er Jahren ist das Herzstück eines umfassenden Handlungskonzepts, mit dem Marl in den kommenden Jahren auch das Stadtzentrum baulich erneuern will, teilt die Stadt mit.

Das Rathaus sei „das Wahrzeichen unserer Stadt“ und stehe für die „Aufbruchsstimmung nach dem Zweiten Weltkrieg in Marl und der Region“, sagte Bürgermeister Werner Arndt. „Die Sanierung ist eine Investition von regionaler Bedeutung und ein ermutigendes Signal für einen viel versprechenden Aufbruch in schwierigen Zeiten“.

„Symbol demokratischer Baukultur“

Das Marler Stadtzentrum – bestehend aus mehreren Gebäuden – war in den 1960er und 1970er Jahren auf der grünen Wiese nach Entwürfen der niederländischen Architekten Johannes Hendrik van den Broek und Jacob Bernd Bakema gebaut worden. Die Gebäude gelten bis heute als „Symbol demokratischer Baukultur“.

Zunächst sollen das Zentralgebäude und die beidenTürme saniert werden. Im Zuge des Umbaus erneuern die Arbeiter rund 5400 Quadratmeter Böden, etwa 9700 Quadratmeter Decken. Außerdem müssen 11.300 Quadratmeter Wände neu erstellt werden. Von den beiden Rathaustürmen, die – als erste Bauten ihrer Art in der Bundesrepublik Deutschland – als Hängehochhäuser errichtet wurden, bleibt lediglich das Stahlskelett erhalten.

Historische Aufnahme des Rathausbaus in den 1960er Jahren. Foto: Stadt Marl

Die Sanierung des Sitzungstraktes mit den Sitzungssälen, Fraktionsbüros und dem von einem 28 x 60 Meter großen Betonfaltwerk überdachten Foyer beginnt 2022. Zwei Jahre später soll alles fertig sein, teilt die Stadt Marl mit. Dann können die Rathausmitarbeiter in das runderneuerte Gebäude einziehen.

wsp