10.05.2016

„Ratio“: Forscher entwickeln Suchmaschine für Argumente

Bielefeld (wh). Die Universität Bielefeld leitet ein Programm zur Entwicklung von Suchmaschinen für Argumente. Die technischen Systeme sollen analysieren, wie im Internet über Themen wie beispielsweise das Freihandelsabkommen TTIP oder die Flüchtlingssituation diskutiert wird. Beteiligt an dem neuen Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgesellschaft, das den Namen "Ratio" trägt, sind Wissenschaftler der Universitäten Bremen, Duisburg-Essen, Leipzig und Weimar.

"Wir wollen den Grundstein für eine neue Technologie legen, die automatisiert digitale Texte auswertet, die argumentativen Strukturen erkennt und zusammenfasst und die verschiedenen Pro- und Contra-Argumente zu einer Diskussion auf einen Blick zusammenfasst", erklärt Prof. Philipp Cimiano vom Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld.

Die neuen Argumentations-Suchmaschinen könnten nicht nur aufspüren, wie Menschen im Internet über ein Thema denken und reden. Sie seien laut Prof. Cimiano auch in der Lage darzustellen, welche Argumente überholt seien und welche neu in die Diskussion eingeführt wurden. Die Analyse von Online-Diskussionen sei aber nur ein mögliches Einsatzgebiet: Die neuen Systeme sollen Experten verschiedener Bereiche bei der Entscheidungsfindung unterstützen, zum Beispiel in der Finanzbranche, in der Medizin oder der Technischen Dokumentation.

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