Rentenreport zeigt große regionale Unterschiede: Südwestfalen erhalten die höchsten Zahlungen
Westfalen (wh). Rentner im Sauerland erhalten oftmals eine deutlich höhere Altersversorgung als Rentner in den westfälischen Großstädten. Das geht aus dem jetzt vorgestellten Rentenreport des Deutschen Gewerkschaftbundes (DGB) NRW hervor.
Demnach bekommen Männer, die 2013 erstmals Rente bezogen, mit durchschnittlich über 1100 Euro die höchsten Zahlungen in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein. Münster, Bielefeld und Dortmund gehören hingegen mit Durchschnittsrenten zwischen 800 und 950 Euro zu den Schlusslichtern in Westfalen.
"Die Finanzlage einer Stadt oder Gemeinde sagt nichts über die Rentenansprüche ihrer Bewohner aus", so der DGB NRW-Vorsitzende Andreas Meyer-Lauber. "Dort, wo es eine starke industrielle Basis mit guten Tarifverträgen und anständigen Löhnen gibt, sind die Renten höher als in Städten, die vor allem durch Dienstleistungen und Verwaltung geprägt sind."
Bei den Frauen ist vor allem der Umfang der Erwerbstätigkeit für die Rentenhöhe entscheidend. Laut der Erhebung haben in Westfalen Rentnerinnen in Bielefeld, Münster und im Kreis Herford die höchsten Ansprüche. Schlusslicht ist hier der Kreis Borken.
Der DGB warnt angesichts des insgesamt sinkenden Rentenniveaus vor einer deutlich steigenden Altersarmut. Mit durchschnittlich 1.007 Euro im Monat erhalte ein nordrhein-westfälischer Mann, der 2013 erstmals Rente bezog, schon 150 Euro weniger als ein Mann, der sich 2013 bereits in Rente befand, so Meyer-Lauber. "Durchschnittsverdiener werden immer größere Schwierigkeiten haben, ihren gewohnten Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Für Geringverdiener sieht es noch schlechter aus, sie laufen sogar Gefahr, lediglich Rentenansprüche zu erwirtschaften, die unterhalb der staatlichen Grundsicherung liegen."