
Restart für die Messen
Die großen Messezentren Westfalens bereiten sich auf den Neustart mit Kongressen, Konzerten und anderen Veranstaltungen vor. Hinter ihnen liegt ein schwieriges Jahr.
„Das Jahr 2020 wird in die Geschichte eingehen als das Jahr mit der geringsten Zahl an Veranstaltungen und damit auch mit dem niedrigsten Umsatz“, sagt Robin Uhlenbruch, Sprecher der Westfalenhallen Unternehmensgruppe in Dortmund. 23 Messeveranstaltungen mussten abgesagt werden. In normalen Jahren besuchen mehr als 1,7 Millionen Menschen über 1000 Veranstaltungen der Westfalenhallen Unternehmensgruppe. „Für den Großteil der mehr als 100 Konzerte, Shows und Sportevents konnten wir glücklicherweise nach intensiven Planungen Ersatztermine für die Jahre 2021, 2022 und 2023 festzurren“, so Uhlenbruch.
Ganz ähnlich war die Situation im Messe und Congress Centrum (MCC) Halle Münsterland. Dort fanden im vergangenen Jahr 89 Veranstaltungen statt, der Großteil (50) noch bis Ende April. Zum Vergleich: In den Vorjahren 2019 und 2018 gab es jeweils etwa 200 Veranstaltungen. Um rund 50 Prozent sei der Umsatz eingebrochen, erklärt das MCC Halle Münsterland gegenüber dem WESTFALENSPIEGEL. Zwar wurde Ende des Jahres das Impfzentrum für Münster dort eingerichtet, allerdings besetze das lediglich eine Halle im Messe und Congress Centrum. In einem normalen Jahr fänden dagegen mehrere Veranstaltungen gleichzeitig in den verschiedenen Hallen statt, so das MCC weiter.
Anbieter investieren Schutzmaßnahmen
Tagungen und Kongresse sowie Messen sind dank der niedrigen Inzidenzen unter bestimmten Auflagen wieder möglich. Im Innenbereich dürfen dabei bis zu 1000 Getestete und beliebig viele Genesene und Geimpfte teilnehmen, heißt in der Coronaschutzverordnung des Landes. Damit die Veranstaltungen sicher und den Infektionsschutzregeln entsprechend durchgeführt werden können, wurde investiert. In Münster etwa wurde eine Mitarbeiterin eigens zur Hygienebeauftragten der Veranstaltungswirtschaft ausgebildet. Außerdem gibt es ein von den Maltesern betriebenes Testzentrum auf dem Gelände, in dem sich Besucher und Aussteller sowie Dienstleister und andere Teilnehmer der Veranstaltung unmittelbar vor Beginn testen lassen können.

Bei der Night of Light am Dienstag (22.06.) machten auch die Messe Dortmund, die Westfalenhalle und der Kongress Dortmund mit. Foto: Wolfgang Helm
Unter dem Motto #AlleLichtMachen erstrahlten die Messe Dortmund, die Westfalenhalle und der Kongress Dortmund am Dienstag (22.06.) in rotem Licht. Die Aktion der Night of Light 2021 sollte bundesweit auf die nach wie vor schwierige Lage der gesamten Veranstaltungswirtschaft seit Beginn der Pandemie aufmerksam machen. Trotz der schwierigen Lage blickt die Branche wieder optimistischer in die Zukunft. „Der in Münster seit Tagen anhaltende niedrige Inzidenzwert stimmt uns positiv und wir haben uns über die neuen Regelungen sehr gefreut. Die positiven Entwicklungen bedeuten ein Licht am Ende des Tunnels“, teilt das MCC mit.
Die Vorbereitungen auf den Restart 2021 laufen. Das gilt sowohl für den Messe- und Kongressbereich, als auch für Konzerte. In Dortmund konzentrieren sich die Verantwortlichen bei den Konzerten aktuell auf die Umplanungen der Termine aus 2020. Das erste Konzert nach dem Restart wird Peter Maffay am 23. September in der Westfalenhalle spielen. Bei den Messen geht es Anfang Oktober mit der „Einstieg Dortmund“ und der „Hund & Pferd“ wieder los. In Münster wird mit der Teddybär Total die erste größere Messe am zweiten September-Wochenende gestartet.
jüb/wsp