„Risiko für den Wirtschaftsstandort“
Bei dem Neubau der maroden Talbrücke Rahmede kann auf eine Prüfung der Umweltverträglichkeit und ein Planfeststellungsverfahren verzichtet werden. Das sagte NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes bei einem Treffen mit dem Präsidenten der IHK NRW Ralf Stoffels.
Stoffels, der auch Präsident der Südwestfälischen IHK zu Hagen ist, forderte in dem Gespräch einen Sanierungsplan für sämtliche Brücken. Sperrungen, ob an der Talbrücke Rahmende oder aufgrund der Flutkatastrophe, könnten in den Logistikketten nicht aufgefangen werden. „Die sanierungsbedürftige Infrastruktur wird zum Risiko für den Wirtschaftsstandort NRW und zum Engpassfaktor für die betroffenen Betriebe in den Regionen“, so Stoffels. Lücken im Straßennetz führten zu steigenden Transportkosten, Lieferverzögerungen und Umsatzeinbußen. Staus und Belastungen an Ausweichrouten seien ebenso Folgen. Nun sei vorausschauendes Handeln notwendig, um verstopfte Verkehrsadern zu verhindern. „Gerade an der A45 bei Lüdenscheid wird deutlich, wie wichtig es ist, dass der Ersatzbau der Brücke möglichst schnell erfolgen kann“, so der IHK-Präsident.
Verkehrsministerin Brandes spricht von einem „langjährigen Investitionsstau“ in Sachen Straßenbau in NRW. Vor allem in Sachen Brücken sei es unbedingt notwendig zu handeln. Das Zehn-Punkte-Programm, dass das Land NRW vorgelegt hat, sei die Voraussetzung.
Sanierung beschleunigen
Das Programm hat das Ziel, die Sanierung von Autobahnbrücken zu beschleunigen. Wichtige Punkte sind, dass bei Ersatzneubauten, wie bei der Talbrücke Rahmende, auf Umweltprüfungen und Planfeststellungsverfahren verzichtet werden kann. Das Land will außerdem erreichen, dass das Bundesverkehrsministerium einen 300 Millionen Euro schweren Sonderfonds „Sanierung Autobahnbrücken NRW“ einrichtet. „Nur so helfen wir den Menschen vor Ort, dem so wichtigen Wirtschaftsstandort Südwestfalen und auch dem Industrieland Nordrhein-Westfalen“, sagte Brandes und fügte hinzu: „Ich freue mich sehr, dass unsere Impulse zur Beschleunigung von Planung, Genehmigung von Bau von allen Seiten geteilt werden.“
wsp