Ein Roboter und eine Drohne werden auf einen Rettungseinsatz vorbereitet. Foto: DRZ
29.09.2021

Roboter helfen retten

Ein europaweit einmaliges Test- und Innovationslabor für Rettungsrobotik wird an diesem Freitag in Dortmund eingeweiht. Zukünftig sollen mehr Roboter in Notfällen eingesetzt werden und den Rettungskräften helfen.

Das sogenannte „Living Lab“ des Deutschen Rettungsrobotik Zentrums (DRZ) bietet auf rund 2800 Quadratmetern Raum für Forschung, Zertifizierung und Erprobung von neuen Rettungsrobotik-Technologien. „Ziel des Labors ist es, den Transfer von der Forschung in die Praxis voranzubringen“, sagt Kathrin Conredel vom DRZ.

Realitätsnah können auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks Phoenix in Dortmund Drohnen und Rettungsroboter für ihren Einsatz in Gefahrensituationen getestet werden. Verschüttungs- oder Gasunfälle, Brände und Unfälle mit Gefahrgut können simuliert werden. Schon heute unterstützen vor allem Drohnen die Retter bei Unfällen. Sie überfliegen die Krisenorte und ermöglichen der Einsatzleitung so, sich ein Gesamtbild von der Situation zu machen. In den Hochwassergebieten kamen in diesem Sommer außerdem bereits Bodenroboter zum Einsatz. Sie untersuchten die Lage an steilen Abbruchkanten, sodass sich Menschen dort nicht in Gefahr bringen mussten.

Förderung durch den Bund

Zukünftig könnten Rettungsroboter die Einsatzkräfte auch in anderen Bereichen unterstützen. „Wenn beispielsweise ein Tanklaster mit Gefahrgut umkippt und leckschlägt, könnte ein Bodenroboter das Leck verschließen“, erklärt Conredel. Ein Mensch müsste sich dann nicht in der gefährlichen Flüssigkeit bewegen. Auch in einsturzgefährdeten Gebäuden könnten Roboter nach Überlebenden suchen, ehe die Retter in das Gebäude gehen und sich in Gefahr begeben.

Ein Roboter im Trainingseinsatz. Foto: DRZ

Ein Roboter im Trainingseinsatz. Foto: DRZ

Hinter dem Projekt steht der gemeinnützige Verein „Deutsches Rettungsrobotik-Zentrum e.V.“ (DRZ e.V.). Er wurde 2018 von den Verbundprojektpartnern gegründet und verfolgt den Zweck die Entwicklung von Robotersystemen zur Unterstützung bei Rettung und Schutz von Menschen und Sachwerten zu fördern. Im Fokus stehen Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Rettungsrobotik, die Berufsbildung auf diesem Gebiet, die Rettung aus Lebensgefahr, Feuer-, Arbeits-, Bevölkerungsschutz sowie Unfallverhütung, heißt es auf der Website des DRZ. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit rund zwölf Millionen Euro.

jüb/wsp

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