Ruhrfestspiele starten mit Kulturvolksfest
Mit dem traditionellen Kulturvolksfest auf dem „Grünen Hügel“ rund um das Festspielhaus starten die Ruhrfestspiele Recklinghausen am 1. Mai in ihre 77. Spielzeit.
Konzerte, Aufführungen, Mitmach-Aktionen und eine Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) stehen am „Tag der Arbeit“ auf dem Programm. So spielt die Neue Philharmonie Westfalen zum Beispiel gemeinsam mit dem Jugendsinfonieorchester der Stadt Recklinghausen gleich zwei Patenschaftskonzerte. Es gibt Tanzworkshops und Theateraufführungen für Kinder. Zudem treten Bands aus der Region auf.
Die Eröffnungsaufführung des Theaterfestivals ist dann am 3. Mai. Die Eröffnungsrede hält die vielfach ausgezeichnete Autorin Anne Weber („Annette, ein Heldinnenepos“, ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis). Anschließend ist die Deutschlandpremiere von „Drive Your Plow Over the Bones of the Dead“ in einer Koproduktion mit der Theaterkompanie Complicité zu sehen. Das Stück basiert auf einem Roman der der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk. Für die weiteren Aufführungen am Donnerstag und Freitag (4. und 5. Mai) gibt es noch wenige Karten.
Ulrich Matthes und Isabella Rossellini zu Gast
Schauspieler Ulrich Matthes gastiert mit dem Deutschen Theater Berlin in Recklinghausen und ist in Heinrich von Kleists „Der zerbrochene Krug“ zu sehen. Mit Isabella Rossellini kommt zudem eine der ganz großen Schauspielerinnen des europäischen und amerikanischen Kinos („Blue Velvet“) auf die Festspielbühne. Sie bringt ihre One-Woman-Show „Darwin’s Smile“ mit. Darin folgt Rossellini, die einen Masterabschluss in Biologie hat, den Gedanken zum Verhalten von Tieren und Menschen von Charles Darwin, dem Begründer der Evolutionstheorie, so die Ruhrfestspiele.
In „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist ist der bekannte Film- und Fernseh-Schauspieler Ulrich Matthes zu sehen. Foto: Arno Declair
Bis zum 11. Juni präsentieren die Ruhrfestspiele rund 90 Produktion in etwa 300 Veranstaltungen aus unterschiedlichen Genres. Politisch aber auch offen für ein breites Publikum wollen die Ruhrfestspiele sein. In diesem Jahr steht das Festival unter dem Motto „Rage und Respekt“. Dazu Festspielintendant Olaf Krök: „Den Menschen in der Ukraine, den Mutigen im Iran, den Frauen in Afghanistan und all denen, die sich gegen die Unterdrückung ihrer grundlegenden Rechte wehren, gilt unsere Solidarität. Die Ruhrfestspiele umspielen in den nächsten sechs Wochen unser diesjähriges Motto „Rage und Respekt“ mit den Mitteln der Kunst. Ich hoffe, dass es ein Signal für Freiheit und Frieden senden kann, dessen Voraussetzung ein respektvolles Miteinander ist.“
jüb/wsp
