Eine der letzten Produktion der Ruhrfestsspiele 2022: Die drei Groschenoper vom Berliner Ensemble. Foto: JR/Berliner Ensemble
10.06.2022

Ruhrfestspielvorhang fällt

An diesem Wochenende enden die Ruhrfestspiele. 46.000 Besucher haben die Vorstellungen unter dem Motto „Haltung und Hoffnung“ besucht, das entspricht einer Auslastung von etwas unter 80 Prozent.

Intendant Olaf Kröck zog eine positive Bilanz. „Das Theater ist zurück. Nach zwei langen Jahren eingeschränkter Möglichkeiten durch die Pandemie konnten die Ruhrfestspiele endlich wieder uneingeschränkt live stattfinden. Der Zuspruch und die Begeisterungsfähigkeit des Publikums, die die Ruhrfestspiele erlebt haben, war sehr beeindruckend“, so Kröck.

Zu den vielbeachteten Inszenierungen der Ruhrfestspiele 2022 gehörten vor allem die drei Deutschlandpremieren im Bereich Schauspiel: die Eröffnungsinszenierung „SIBYL“ des südafrikanischen Künstlers William Kentridge, die Koproduktion „Bros“ des italienischen Theatervisionärs Romeo Castellucci, und „Tao of Glass“ von Philip Glass und Phelim McDermott, koproduziert mit dem Manchester International Festival, teilen die Ruhrfestsspiele mit. Aber auch „Die Dreigroschenoper“ in der Regie von Barrie Kosky mit Nico Holonics als Mackie Messer, vom Berliner Ensemble, fand große Beachtung.

„Zeichen unserer Zeit in Kunst gefasst“

Für große Aufmerksamkeit sorgte auch „Resonanzen – Schwarzes Literaturfestival“. Das dreitägige Festival, kuratiert von der Autorin Sharon Dodua Otoo, bot eine Plattform für deutschsprachige Schwarze Nachwuchsautorinnen und Autoren. Wegen des Erfolgs ist eine Fortsetzung von „Resonanzen“ bereits in Planung, heißt es weiter.

Neben den Sparten Schauspiel, Tanz und Literatur konnten die Besucher auch Aufführungen des Neuen Zirkus sehen, zudem gab es Kunstausstellungen und -aktionen. Insgesamt traten in den vergangenen Wochen mehr als 650 Künstlerinnen und Künstler aus mehr als 20 Nationen in Recklinghausen auf.

„Die Ruhrfestspiele haben die Zeichen unserer Zeit in Kunst gefasst. Getreu dem diesjährigen Motto ,Haltung und Hoffnung‘ haben die Stücke immer gezeigt, was passiert, wenn Grenzen überschritten werden. Sie haben die relevanten Fragen von Krieg und Frieden, vom Dazugehören und Ausgeschlossensein zugespitzt und sichtbar gemacht“, sagte Stefan Körzell, Erster Aufsichtsrat-Vorsitzender der Ruhrfestspiele und Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstands des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

wsp

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