12.12.2019

Ruhrgebiet zählt zu ärmsten Regionen Deutschlands

21 Prozent der Menschen im Ruhrgebiet gelten als arm, sie haben weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung. Das Ruhrgebiet zähle damit zu den ärmsten Regionen in Deutschland, so der Paritätische Wohlfahrtsverband im aktuellen Armutsbericht.

Bundesweit gelten 15,5 Prozent der Menschen als arm, die regionale Verteilung ist jedoch sehr unterschiedlich: Während im Süden Deutschlands lediglich 11,8 Prozent der Menschen arm an Einkommen sind, liegt diese Quote im Osten bei 17,5 Prozent, auch NRW liegt mit 18,1 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. 

Der Blick auf Westfalen zeigt ebenfalls deutliche Unterschiede: Im Münsterland und Teilen Südwestfalens gelten weniger als 15 Prozent der Menschen als arm, Ostwestfalen zeigt leicht überdurchschnittliche Werte, ebenso das Siegerland. Die Situation im Ruhrgebiet ist weitaus problematischer: Die Emscher-Lippe-Region, die Räume Dortmund sowie Bochum und Hagen zählen mit Quoten über 20 Prozent laut der Statistik zu den zehn ärmsten Regionen bundesweit. Besonders auffällig dabei sei, dass die Armut im Ruhrgebiet in den vergangenen zehn Jahren fast viermal so schnell gestiegen ist wie im gesamten Bundesgebiet, so der Paritätische Wohlfahrtsverband. Eine positive Tendenz gibt es jedoch: Im vergangenen Jahr ist die Armutsquote im Ruhrgebiet um 1,1 Prozentpunkte zurückgegangen. 

Starker Anstieg in Münster und Arnsberg

Die Studie teilt die Regionen in Kategorien ein. Die Emscher-Lippe-Region und der Raum Bochum/Hagen zählen zu den Räumen mit einer verfestigten Armut, der Raum Siegen zu den Absteigern, da die Quote im Zehnjahresvergleich von 12,8 auf 15,6 Prozent gestiegen ist. Arnsberg und Münster zählen zum Kreis der „zu beobachtenden Regionen“. Trotz einer unterdurchschnittlichen Armut von jeweils 14,7 Prozent hätten die Städte seit 2008 einen „starken Anstieg“ von jeweils 2,5 Prozentpunkten erlebt. 

wsp

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