Safe Spaces und Goldalgen

Das 10. Festival tanz nrw präsentiert in Münster die Vielfalt des zeitgenössischen Tanzes und setzt politische Akzente.

Ein Safe Space, also ein sogenannter sicherer Raum, in der Münsteraner Innenstadt, Line Dance und burlesque Goldalgen: Die zehnte Festivaledition von tanz nrw zeigt vom 8. bis 18. Mai die Bandbreite des zeitgenössischen Tanzes aus NRW. In 16 Produktionen, darunter zwei Uraufführungen, präsentieren Kompanien aus NRW aktuellen Arbeiten. In Münster gibt es Aufführungen im Theater im Pumpenhaus und im Stadtraum.

„Sprungbrett“ in die Tanzszene

Die Kölner DIN A13 tanzcompany ist eines der wenigen Embles, deren Mitglieder sich aus Tänzerinnen und Tänzern mit und ohne körperlicher Behinderung zusammensetzt. Mit „MYspace SAFEspace NOspace“ bringen sie am 10. Mai ihren violetten Container als mobilen „Safe Space“ in die Münsteraner Innenstadt. Hier können sich Akteure aus der Ballroom- und LGBTQ+-Szene und Passanten auf Augenhöhe begegnen. Ein Experiment zwischen Nähe, Sichtbarkeit und sozialer Realität. In „Salaš – a working tale“ begibt sich der Performer und Choreograf Darko Radosavljev am 14. Mai im Theater im Pumpenhaus auf eine persönliche Spurensuche zwischen der serbischen Feldhütte seiner Vorfahren und seinem Aufwachsen in Deutschland. Unter dem Titel „Sprungbrett“ präsentiert tanz nrw die Projekte von Stipendiatinnen und Stipendiaten. Benze C. Werner erforscht wie beim Country Line Dance trotz körperlicher Distanz queere Intimität entstehen kann. Julia Nitschke befasst sich mit ihrem Team mit Grenzüberschreitungen und entwirft eine „dokumentarische Burlesque-Revue zur Umweltkatastrophe an der Oder“ im Zusammenhang mit der Goldalge. Zu erleben sind diese Arbeiten unter anderem am 12. Mai im Theater im Pumpenhaus in Münster.

Die Jubiläumsausgabe des Festivals findet in einer für die NRW-Tanzszene angespannten Situation statt. Der Bereich Tanz ist von Kürzungen im Landeshaushalt besonders stark betroffen. Unter anderem erhält die Tanzmesse nrw, die alle zwei Jahre in Düsseldorf stattfindet, keine Mittel mehr. Auch das Städtenetzwerk Tanz OWL muss Kürzungen verkraften.

Weitere Informationen zum Festivalprogramm finden Sie hier.

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