
Satirische Rettungsreime
Buchtipp: Fritz Eckengas Gedichtband „Adam, Eva, Frau und Mann – da muss Gott wohl nochmal ran“ mit Illustrationen von Nikolaus Heidelbach.
In seiner legendären Ballade „Gottes langsamste Schöpfung: Westfalen“ attestierte Fritz Eckenga Gott einen „Schöpfungshänger“, weil hierzulande alles nicht so genial geraten sei wie im Paradies. Dies wird nun im neuen Gedichtband mit zahlreichen Beispielen aus westfälischen Ortsgeschichten (zum Beispiel Gelsenkirchen) anschaulich belegt.

Fritz Eckenga: Adam, Eva, Frau und Mann – da muss Gott wohl nochmal ran. München: Antje Kunstmann Verlag. 150 Seiten. 18 Euro. ISBN 978-3-9561-4386-1
Aber auch bei Männlein und Weiblein könnte aus Sicht des Dortmunder Satirikers noch nachgebessert werden. Und überhaupt liege einiges im Argen in der Republik. Und wenn es dann auch noch mit dem Fußball nicht klappt, rutscht die Laune bedenklich in den Keller…
Eckenga legt in dem von Nikolaus Heidelbach wunderbar illustrierten Bändchen neue „Rettungsreime“ vor, die, Text für Text, belegen, dass das Leben für aufgeklärte und kritische Zeitgenossen ganz schön hart und manchmal eine echte Zumutung sein kann. Eine Art lyrisches Tagebuch, das aufspießt, was einfach an den Pranger gestellt werden musste – lakonisch vorgebracht, witzig, originell und bewährt virtuos.
Walter Gödden
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