Sauerland ist Höhlen-Hochburg
Westfalen ist eine der bedeutendsten Regionen für den Höhlentourismus in Deutschland. Von den bundesweit 53 sogenannten Schauhöhlen liegen sieben im Sauerland.
Darauf verweist die Geographische Kommission für Westfalen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe. Sie hat Daten des Verbands der deutschen Höhlen- und Karstforscher ausgewertet. Demnach gibt es in Nordrhein-Westfalen (NRW) insgesamt neun solcher Höhlen.
Dechenhöhle ist die älteste Schauhöhle NRWs
Dabei stellen die Höhlen der Region einige Rekorde auf: Mit rund 175.000 Gästen jährlich gilt die Atta-Höhle in Attendorn als besucherstärkste Höhle Deutschlands. Die Dechenhöhle in Iserlohn wird seit 1868 von Besuchern genutzt und ist damit die älteste Schauhöhle in NRW. Dort ist das „Deutsche Höhlenmuseum“ angeschlossen – eine NRW-weit einzigartige Einrichtung und das größte Museum dieser Art in Deutschland.
Die längste Wegstrecke kann in der Kluterthöhle in Ennepetal zurückgelegt werden. Dort stehen den Besuchern rund 1080 Meter zur Verfügung. Es ist der längste Schauweg in einer deutschen Höhle. Die Kluterthöhle ist nach den Bruchhauser Steinen im Sauerland das zweite Nationale Naturmonument in NRW.
Vollständiges Skelett eines Höhlenbären
Auch die weiteren Höhlen der Region haben ihre Besonderheit: So ist die Heinrichshöhle in Hemer wegen ihrer „enormen Zahl der hier gefundenen eiszeitlichen Tierknochen“ berühmt so die Geographische Kommission. Zu sehen ist dort unter anderem ein vollständig erhaltenes Skelett eines 2,35 Meter langen Höhlenbären.
In der Balver Höhle finden regelmäßig Konzerte und andere Veranstaltungen statt. Die Betreiber bewerben sie als „größte Kulturhöhle Europas“. In der ebenfalls auf Balver Stadtgebiet liegenden Reckenhöhle gibt es zahlreiche therapeutische Angebote. Zudem ist der 500 Meter lange Führungsweg komplett barrierefrei. Der Besucherweg der Bilsteinhöhle führt schließlich an vielen Stellen entlang des Bilsteinbachs, der hier unterirdischen fließt.
wsp