04.10.2018

SC Aleviten Paderborn erhält Julius-Hirsch-Preis

Paderborn (wh). Der Kreisligaklub SC Aleviten Paderborn wird im November den Julius-Hirsch-Preis des Deutschen Fußball Bundes erhalten. Die Jury unter Vorsitz des Verbandspräsidenten Reinhard Grindel ehrt den Verein aus dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen für sein Projekt „Wege der Erinnerung“. Der Preis geht an Personen, Initiativen und Vereine, die sich für Demokratie, Menschenrechte sowie den Schutz von Minderheiten einsetzen.

Jugendgruppen des Paderborner Vereins hatten KZ-Gedenkstätten in Sachsenhausen und Ravensbrück besucht. Insgesamt nahmen 25 junge Menschen im Alter von 14 bis 18 Jahren an den in Partnerschaft mit dem deutsch-polnischen Jugendwerk organisierten Gedenkstättenfahrten teil. Nach dem Besuch der ehemaligen Konzentrationslager recherchierten die Jugendlichen Biografien und besprachen das Erlebte. Zurück in Paderborn organisierten die jungen Kicker einen Vortrag für die Eltern. „Wir wollten unseren Jugendlichen ein Lernen aus der Geschichte für eine gemeinsame europäische Zukunft ermöglichen“, sagt der Vereinsvorsitzende Verani Kartum.

Der zweite Preis geht an den Bundesligaclub Hertha BSC; der dritte Preis an das Fanprojekt Bochum, das – ausgelöst durch rassistische Vorfälle – die „AG Erinnerungsorte Bochum“ gegründet hatte. Im April 2018, einen Tag vor der Feier zum 80. Gründungstag des VfL Bochum, erschien die 48-seitige Broschüre „1938 – nur damit es jeder weiß“.

Der Julius-Hirsch-Preis wird seit 2005 jährlich verliehen. Er erinnert an einen ehemaligen jüdischen Nationalspieler, der 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet wurde.

Die Preisverleihung findet am 18. November im Fußballmuseum Dortmund statt.

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