Das Manuskript „Ledwina“ von Annette von Droste-Hülshoff aus den 1820er Jahren bei der Präsentation im Erbdrostenhof in Münster. Foto: Martin Zehren
18.12.2024

„Schatz der Literaturgeschichte“

Annette von Droste-Hülshoffs Manuskript „Ledwina“ ist ins Münsterland zurückgekehrt.

Ein spektakulärer Neuzugang für das Westfälische Literaturarchiv in Münster: Das Droste-Forum e. V. und die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat-und Kulturpflege haben Annette von Droste-Hülshoffs Manuskript ihres Romans „Ledwina“ angekauft und stellen es dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Dauerleihgabe zur Verfügung. Die kostbare Handschrift wird nun im LWL-Archivamt in Münster aufbewahrt. Dort ist das Westfälische Literaturarchiv angesiedelt, in dem seit 2018 der bedeutende sogenannte Meersburger Nachlass der berühmten Dichterin (1797–1848) liegt.

LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger erläutert mit (v. li.) Prof. Dr. Thomas Sternberg, Präsident der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen, Dr. Christoph Willmitzer, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Förderung der Kulturstiftung der Länder, und Prof. Dr. Stefan Höppner, Geschäftsführer der Literaturkommission für Westfalen, die Bedeutung des erworbenen Manuskripts. Foto: Martin Zehren/wsp

LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger erläutert mit (v. li.) Prof. Dr. Thomas Sternberg, Präsident der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen, Dr. Christoph Willmitzer, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Förderung der Kulturstiftung der Länder, und Prof. Dr. Stefan Höppner, Geschäftsführer der Literaturkommission für Westfalen, die Bedeutung des erworbenen Manuskripts. Foto: Martin Zehren/wsp

Ermöglicht wurde der Kauf mit finanzieller Unterstützung durch die Kulturstiftung der Länder sowie die Kunststiftung Nordrhein-Westfalen. Deren Präsident Prof. Dr. Thomas Sternberg würdigte das Manuskript bei der Präsentation im Erbdrostenhof in Münster als einen „Schatz der Literaturgeschichte“. LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger betonte die große Bedeutung Annette von Droste-Hülshoffs als prägende deutsche Dichterin des 19. Jahrhunderts, die sich selbstbewusst als Frau durchgesetzt habe.

Digitalisierte Fassung künftig online

Die junge Droste schrieb „Ledwina“ in den 1820er Jahren, ließ ihren frühen Roman jedoch unvollendet. Das jetzt ins Münsterland zurückgekehrte Manuskript ist die einzige Überlieferung des Textes. Ein vergleichbarer Verkauf einer Handschrift Annette von Droste-Hülshoffs hat seit der Veräußerung des Meersburger Nachlasses im Jahr 1967 nicht mehr stattgefunden, heißt es vom LWL. Prof. Dr. Marcus Stumpf, Leiter des LWL-Archivamtes, kündigte an, dass eine digitalisierte Fassung der Handschrift zukünftig online einsehbar sein werde.

Martin Zehren/wsp

 

 

 

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