Schienen-Taxi: Westfälische Erfindung könnte Mobilität im ländlichen Raum fördern
Westfalen (wh). Eine Innovation aus Westfalen könnte die Mobilitätsprobleme im ländlichen Raum lösen: Das Schienen-Taxi ist ein vom Sauerländer Unternehmer Friedrich Wilhelm Kugel entwickeltes Fahrzeug, das still gelegte Bahntrassen nutzt. Dadurch kann es auf Strecken eingesetzt werden, die für die Bahn wegen zu geringer Fahrgastzahlen nicht mehr rentabel sind.
Das von Kugel entwickelte Fahrzeug ähnelt einem Kleinbus auf Schienen. Es eignet sich zum Transport von bis zu zehn Personen, verbraucht wegen des geringen Wiederstands der Schienen wenig Energie, nutzt regenerativ gewonnenen Strom und fährt mit einem automatischen System ohne Fahrer. Nach Berechnungen von Friedrich Wilhelm Kugel wäre es betriebswirtschaftlich tragbar. Ohne festen Fahrplan könnte das Schienentaxi bei Bedarf per Anruf oder Rufsäule genutzt werden.
Für die Entwicklung des Modells hat der gelernte Maschinenbauer Friedrich Wilhelm Kugel vor rund 20 Jahren die still gelegte Bahntrasse von Halver nach Oberbrügge im westlichen Sauerland gekauft. Als Geschäftsführer der Schleifkottenbahn GmbH setzt er sich zunächst für eine Betriebserlaubnis auf der rund sechs Kilometer langen Strecke ein. Laut Kugel könnte das Schienen-Taxi jedoch bei einer Betriebserlaubnis auf 10.000 Kilometer still gelegten Bahntrassen in Deutschland genutzt werden.