Schiffswrack kommt ins Museum
Ein mittelalterliches Bootswrack wird in diesen Tagen vom Grund der Lippe bei Lippetal im Kreis Soest geborgen. Nach einer aufwändigen Restaurierung soll der einmalige Fund im Museum präsentiert werden.
Das hölzerne Bootswrack liegt seit knapp 900 Jahren auf dem Grund der Lippe. Hobbytaucher hatten es im Sommer 2019 entdeckt. Experten datieren das Holz auf die Mitte des 12. Jahrhunderts. „Damit ist es der älteste Fund eines aus Planken und Spanten gebauten Boots in Westfalen und für die Wissenschaft von besonderer Bedeutung“, erklärt Prof. Dr. Michael Baales, Leiter der Außenstelle Olpe der LWL-Archäologie. Für ganz NRW seien aus dieser Zeit kaum vergleichbare Funde bekannt, so Baales.
Die Hölzer werden bis voraussichtlich Ende November von Archäologen geborgen und dann nach Münster in die Restaurierungswerkstatt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gebracht. wo sie in einem extra angefertigten Wasserbad zwischengelagert werden. Erst in ein paar Jahren, wenn der Konservierungsstoff vollständig in das Eichenholz eingedrungen ist, kann der archäologische Fund der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Die geborgenen Hölzer des Bootes werden sorgfältig dokumentiert. Foto: LWL-AfW Olpe/M. Baales
Die Finanzierung des Projekts ist trotz der aktuellen Lage möglich, sagt LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael Rind: „Wegen der Corona-Pandemie wurden nicht alle bis Ende 2020 geplanten Projekte umgesetzt, so dass nun Finanzmittel vom Land NRW frei geworden sind, die eine Bergung zulassen.“
Mehr über die Arbeit der Archäologen in Westfalen und über herausragende Funde lesen Sie im nächsten WESTFALENSPIEGEL. Das Magazin erscheint Anfang Dezember.
Ein Interview mit dem Leiter der Außenstelle Olpe der LWL-Archäologie zur Bedeutung des Fundes lesen Sie hier.
wsp
