
Schloss Senden wirbt für Denkmalpflege
Dr. Holger Mertens, Chefdenkmalpfleger des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, hat in Münster die bundesweite Kampagne „MehrWert als du denkst“ vorgestellt. 18 Denkmalfachämter wollen auf ihre Arbeit aufmerksam machen.
Herzstück der Image-Kampagne ist das aufwendig gestaltete Magazin „MehrWert“. Anhand von 18 Denkmälern aus ganz Deutschland veranschaulicht es, dass Denkmalpflege das reiche Kulturerbe bewahrt, einen Wissensschatz wie handwerkliches Können sichert und durch den Erhalt von historischen Gebäuden zum Klimaschutz beiträgt. Als Beispiel aus Westfalen-Lippe ist das Schloss Senden im Münsterland mit dabei, dessen Erhalt bürgerschaftlichem Engagement zu verdanken ist.
Landeskonservator Dr. Holger Mertens, der Leiter der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, hofft, mit der Kampagne auch Vorurteilen gegenüber der Denkmalpflege entgegentreten zu können. Eine weit verbreitete Annahme sei etwa, dass es so viele Denkmäler gebe. Doch nur rund 1,5 Prozent aller Bauten in Westfalen-Lippe stehen unter Denkmalschutz, so Mertens.
Beitrag zum Klimaschutz

LWL-Chefdenkmalpfleger Dr. Holger Mertens (li.) und der Architekt und Baukultur-Experte Stefan Rethfeld stellen in Münster das Magazin „MehrWert“ vor. Foto: Martin Zehren
„Die Kampagne zeigt, dass Denkmäler mehr sind als historische Bausubstanz“, sagt Westfalens Chefdenkmalpfleger. „Für die Menschen sind sie ein Stück Heimat.“ Und sie tragen zum Klimaschutz bei: „Die Baubranche verursacht fast 40 Prozent der weltweiten Treibhausemissionen. Die Denkmalpflege zeigt, wie eine Gesellschaft aussehen kann, die repariert, statt wegzuwerfen. Von historischen Gebäuden können wir lernen, in Kreisläufen und mit lokalen Materialien zu wirtschaften.“
Dass Westfalen-Lippe im neuen „MehrWert“-Journal mit Schloss Senden vertreten ist, liegt auch an dessen besonderer Geschichte. 2015 wurde das Wasserschloss durch einen Verein vor dem Verfall gerettet. Dessen Ziel: Das Gebäude und seine historische Parkanlage sollen zu einem „Schloss für alle“ werden. „Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger ist außergewöhnlich“, sagt Mertens.
Martin Zehren/wsp
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