Schlusslicht Gelsenkirchen
Die Einkommensunterschiede zwischen den Landkreisen und Städten in Westfalen sind enorm. Das geringste Pro-Kopf-Einkommen haben die Menschen in Gelsenkirchen zur Verfügung.
Mit 17.015 Euro verfügbares Einkommen pro Einwohner ist Gelsenkirchen bundesweit das Schlusslicht aller 401 Kreise und kreisfreien Städte. Damit liegt die Ruhrgebietsstadt um mehr als 6000 Euro unter dem Bundesdurchschnitt von 23.706 Euro. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.
Auch andere Ruhrgebietsstädte wie Herne (18.907 Euro) oder Hamm (19.469 Euro) liegen am unteren Ende der Einkommensskala. Aus Westfalen schaffte es nur ein Kreis in die Top 10: In Olpe liegt das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen bei 31.052 Euro. Es ist das siebthöchste in Deutschland. Insgesamt liegen nur zehn Kreise oder kreisfreie Städte der Region über dem Bundesdurchschnitt.
Staatliche Umverteilung etwa durch Steuern oder Sozialleistungen verringern die Auswirkungen der Unterschiede beim verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen laut WSI allerdings etwas. „Die Analyse zeigt, dass das System staatlicher Abgaben und Transfers, zu denen etwa Kindergeld, Arbeitslosengeld oder Rentenzahlungen zählen, einen erheblichen Beitrag zur Angleichung der Einkommen in der Bundesrepublik leistet“, heißt es in einer Mitteilung des WSI. Dadurch wird den Autoren der Studie zufolge auch verhindert, dass die Lebensverhältnisse in Deutschland regional noch deutlich weiter auseinandergehen. „Vor allem die staatliche Umverteilung korrigiert die Verteilung der realen verfügbaren Einkommen zwischen den Regionen in beachtlichem Umfang“, schreibt einer der Autoren, Eric Seils.
jüb/wsp