Schöpfer der Aasee-Kugeln
Claes Oldenburg ist am Montag im Alter von 93 Jahren in New York gestorben. Er zählte zusammen mit Andy Warhol und Roy Lichtenstein zu den bekanntesten Pop-Art-Künstlern. Seine „Giant Pool Balls“ sind ein Wahrzeichen Münsters.
Oldenburg, 1929 in Stockholm geboren und einige Jahre später mit seiner Familie in die USA gezogen, schuf die überdimensionalen Billardkugeln für die erste Ausgabe der „Skulptur Projekte“ 1977. „Mit Giant Pool Balls entwickelte der Künstler die Vision von Münster als einem riesigen Spielfeld“, schrieb die Kunstwissenschaftlerin Clara Napp für das Archiv der Ausstellung. Oldenburg hatte zunächst die Vision von der Stadt als riesigem Spielfeld und plante, zahlreiche Kugeln über das gesamte Gebiet zu verstreuen. In der reduzierten Version seines Vorhabens wirken die drei Kugeln am Ufer des Aasees wie zufällig hingestreut – oder von einem gigantischen Queue angestoßen.
Anfangs umstritten und als Störfaktor wahrgenommen, sind die „Giant Pool Balls“ längst eines der berühmtesten Werke der „Skulptur Projekte“ und zieren zahlreiche Souvenirs aus Münster. Dass die Aasee-Kugeln immer wieder mit Graffiti beschmiert werden, wird mittlerweile hingenommen – das Kunstwerk ist eben auch ein beliebter Treffpunkt für Spaziergänger, Sportler und Partygänger. Wie Claes Oldenburg auf diese Entwicklung reagierte, ist nicht bekannt. Auch Hinweise, ob er sein Werk in Münster selbst begutachtete, gibt es nicht.
wsp