28.04.2021

Schülerwettbewerb: „Shalom – jüdisches Leben heute“

Die Bezirksregierung Münster hat gemeinsam mit den jüdischen Gemeinden der Region den Schülerwettbewerb „Shalom – jüdisches Leben heute“ ins Leben gerufen.

Bis zum 2. Juli können Schüler der 7. und 8. Klassen aller Schulformen ihre Beiträge einreichen. „Dabei lassen wir ihnen völlig freie Hand“, sagt Münsters Regierungspräsidenten Dorothee Feller. In Texten und Filmen, Podcasts, Multimediapräsentationen oder auch Ausstellungen kann es um folgende Fragestellungen gehen: Was bedeutet es heute, jüdisch zu sein, und wie leben jüdische Menschen in meiner Stadt? Welche Veranstaltungen besuchen sie? Wie schmeckt typisch jüdisches Essen? Wie leben sie ihren Glauben? Die Beiträge sollen von Gruppen von drei bis sieben Personen gemeinsam erstellt werden.

Der Impuls für diesen Wettbewerb sei bei der jährlichen Gedenkfeier zur Reichspogromnacht entstanden, berichtet Feller. „Der Wettbewerb ist unabhängig von den Aktivitäten zum Festjahr „1700 Jahre jüdischen Leben in Deutschland“ geplant worden, passt aber sehr gut in dieses Jahr, so dass es sich gut ergänzt“, so Feller weiter.

Gegenseitiges Kennenlernen soll gefördert werden

Das Projekt soll dazu beitragen, dass jüdisches Leben nicht nur auf die Vergangenheit – die Shoa – bezogen werde. Glauben und Alltag heute sollen vielmehr im Mittelpunkt stehen. Außerdem könne der Wettbewerb einen Beitrag gegen den zunehmenden Antisemitismus leisten, erklärt Feller. Gegenseitiges Kennenlernen soll gefördert werden. „Wenn man etwas kennt und es versteht, werden Hass und Ressentiments abgebaut“, sagt auch Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen.

Schirmherr des Wettbewerbs ist NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Mehr über das jüdische Leben zu erfahren sei in einer Zeit, in der Vorurteile, Hass und Hetze wieder auf dem Vormarsch sind, ganz besonders wichtig, so Laschet in einem Grußwort: „Der Schüler- wettbewerb der Bezirksregierung Münster und der Jüdischen Gemeinden ist deshalb eine tolle Möglichkeit, um jüdische Kultur und jüdisches Leben zu erleben und zu verstehen.“

Siegerteam winken drei Tage Berlin

Der Wettbewerb wird in diesem Jahr erstmalig und zunächst ausschließlich im Regierungsbezirk Münster veranstaltet. Eine Ausweitung auf andere Regionen sei aber nicht ausgeschlossen, erklärte Feller. „Wir warten aber erst einmal die Resonanz ab.“

Für die Sieger des Wettbewerbs, die voraussichtlich im November bekanntgegeben werden, geht es für drei Tage nach Berlin. Außerdem erhält die Schule eine Skulptur. Alle weiteren Infos gibt es hier.

jüb/wsp

 

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