SchuldnerAtlas 2012: Ruhrgebiet ist das „Sorgenkind“
Westfalen (wh). Immer mehr Menschen in Westfalen können ihre Schulden nicht bezahlen. In allen Städten und Kreisen in der Region stieg die Schuldnerquote, also der prozentuale Anteil der überschuldeten Menschen an der erwachsenen Bevölkerung. Das geht aus dem aktuellen SchuldnerAtlas des Verbands Creditreform hervor.
Mit einer Schuldnerquote von 16,2 Prozent zählt Gelsenkirchen zu den Städten mit den meisten zahlungsunfähigen Menschen bundesweit. Eine ähnliche Situation herrscht in den Ruhrgebietsstädten Hagen (14,9 Prozent), Herne (14,9 Prozent) und Dortmund (13,9 Prozent). Die "altindustriell geprägten, strukturschwachen Regionen um das Ruhrgebiet" seien das "Sorgenkind der Überschuldungsentwicklung" kommentiert Creditreform die Statistik. Als Hauptursachen nennt der Verband einen zu hohen Konsum sowie Scheidungs- und Krankheitsfälle.
Eine niedrige Schuldnerquote verzeichnen in Westfalen vor allem die ländlich geprägten Regionen, wie der Kreis Coesfeld mit 7,3 Prozent, der Kreis Höxter mit 8,1 Prozent und der Kreis Steinfurt mit 8,7 Prozent. Bundesweit liegt der Anteil der Bürger, die ihre Schulden nicht in absehbarer Zeit begleichen können, bei 9,7 Prozent, in Nordrhein-Westfalen bei durchschnittlich 11,2 Prozent.