Schuldneratlas: Aufschwung kommt nicht bei allen an
Westfalen (wh). Die Zahl der überschuldeten Menschen in Westfalen hat sich im vergangenen Jahr unterschiedlich entwickelt.
Laut dem aktuellen "SchuldnerAtlas" ist der Kreis Coesfeld wie schon im Vorjahr westfalenweit die Region mit den wenigsten zahlungsunfähigen Personen. Hier sank die Quote innerhalb eines Jahres sogar noch von 7,34 auf derzeit 7,22 Prozent (Stichtag 1. Oktober 2011). Auch in den Kreisen Borken (8,54 %) und Höxter (7,94 %) sowie den Städten Paderborn (8,84 %) und Gütersloh (8,73 %) sank die Anzahl der Überschuldeten deutlich.
Ganz anders verhält es sich in Gelsenkirchen, wo die Schuldnerquote weiter angestiegen ist: 15,43 Prozent der Gelsenkirchener haben Zahlungsverpflichtungen, die sie in absehbarere Zeit nicht begleichen können. Damit gehört die Ruhrgebietskommune zu den zehn Städten mit der bundesweit höchsten Schuldnerquote. Ebenfalls weit oben in einem Negativ-Ranking landet Dortmund: Die Großstadt gehört mit einem Schnitt von 13,47 Prozent zu den bundesweit zehn Kommunen über 400.000 Einwohner mit den höchsten Schuldnerquoten. Einen deutlichen Anstieg der zahlungsunfähigen Bürger verzeichnen auch die Stadt Hamm (12,98 %) und der Kreis Soest (9,99 %).
Bundes- und landesweit ist die Schuldnerquote leicht zurückgegangen. In Nordrhein-Westfalen liegt sie derzeit bei 10,81 Prozent, in ganz Deutschland bei 9,38 Prozent.
Laut dem Wirtschaftsunternehmen Creditreform, das den SchuldnerAtlas alljährlich erstellt, hat sich vor allem die gute Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung positiv auf die Verschuldungssituation der Verbraucher ausgewirkt.