26.09.2012

Schüler als Schöffen: Schule im Münsterland verhandelt Konflikte vor dem „Kindergericht“

Ibbenbüren/ Rheine (wh). Zankereien auf dem Schulhof oder Beleidigungen im Klassenzimmer landen an der münsterländischen Janusz-Korczak-Schule vor einem Kindergericht. Dafür übernehmen Schüler ab 14 Jahren und Lehrer der Förderschule die Rollen von Schöffen und Anwälten und rekonstruieren in einer Verhandlung den Hergang der Streiterei.
"Angeklagte" Schüler brauchen bei einer Verurteilung allerdings keine Strafen fürchten, sondern müssen eventuell gemeinnützige Arbeiten für die Schulgemeinschaft übernehmen. "So wird allen klar, dass einige Vorfälle Bedeutung für die ganze Schule haben. Das Kindergericht rückt diese Vorfälle in die Schulöffentlichkeit und macht die Verantwortlichkeit klar", berichtet Schulleiter Jürgen Bernroth über das Projekt, das in Kooperation mit dem Amtsgericht Ibbenbüren entstanden ist.
Der Westdeutsche Rundfunk ehrte das Kindergericht der Janusz-Korczak-Schule mit ihren Standorten in Ibbenbüren und Rheine jetzt im Rahmen des Kinderrechtepreises 2012.

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