Schulstart: In Westfalen fehlen weiter Lehrer
Westfalen (wh). Zum Schulstart in der kommenden Woche bleiben in Westfalen viele Lehrerstellen unbesetzt. Vor allem an Grundschulen fehlen weiterhin qualifizierte Lehrkräfte. Das zeigen Statistiken, die die Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold und Münster vorgelegt haben.
Dabei gibt es regional große Unterschiede. Während der Regierungsbezirk Detmold eine Besetzungsquote von gut 77 Prozent meldet, kommt Arnsberg auf 64 Prozent und Münster auf etwa 62 Prozent. Vor allem im Bereich der Förder- und Grundschulen fehlen Lehrkräfte. Bei den Förderschulen konnten mehr als die Hälfte der Stellen im Zeitraum Januar bis August in Westfalen nicht besetzt werden. An den Grundschulen schwankt die Besetzungsquote von 51,3 Prozent in Münster über 54,3 Prozent in Arnsberg bis 62,7 Prozent in Detmold. Insgesamt wurden in Westfalen gut 2600 neue Lehrer eingestellt.
Landesweit blieben von 9623 ausgeschriebenen Stellen an den Schulen 3694 unbesetzt. Damit ergibt sich eine Besetzungsquote von 61,6 Prozent. NRW-Schulministerin stellte angesichts der Zahlen in Düsseldorf ein zweites Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Lehrerversorgung vor. Unter anderem ist darin vorgesehen, dass nun auch Absolventen eines Masterstudiengangs an Fachhochschulen in den Lehrerberuf einsteigen können. Außerdem sollen pensionierte Lehrkräfte verstärkt für den Schuldienst motiviert werden.
Der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft gehen die Pläne nicht weit genug. „Wir erwarten, dass endlich mehr für die Profession getan wird, denn Profis in der Bildung sind gefragt wie nie zuvor. Trotz vieler Versprechen, die Belastungen zu senken, die Bezahlung gerechter zu machen und mehr Fortbildung und bessere Ausbildung anzubieten, ist nichts passiert“, klagte GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer. Konkret forderte sie die einheitliche Besoldung im Eingangsamt. Außerdem müsse man finanzielle Anreize für Lehrkräfte schaffen, die sich bereit erklärten, an Schulen im schwierigen sozialen Umfeld zu arbeiten.
