
Schulstreik für Klimaschutz auch in Westfalen
Von Bielefeld bis Witten – an diesem Freitag (15. März) gehen in vielen Städten und Gemeinden Westfalens Schüler und Studierende auf die Straße, um sich dem internationalen Schulstreik des „Fridays for Future“-Protests anzuschließen.
Mit ihren Aktionen setzen sich die jungen Menschen nach Angaben der in Berlin gegründeten deutschen Bewegung „für echten Klimaschutz ein und wollen für unsere Zukunft und für die der folgenden Generationen kämpfen“. Unter anderem in Münster, Bochum, Dortmund, Lünen, Detmold, Siegen und Soest versammeln sich die Jugendlichen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Wissenschaftler warnt vor Generationenkonflikt
Der Schülerprotest wird kontrovers diskutiert. Einige Schulen wollen die Streiks ermöglichen, andere verweisen auf die Schulpflicht. Der Rechtswissenschaftler Dr. Tristan Barczak von der Universität Münster kann diesen Konflikt ebenfalls nicht lösen, er rät Lehrkräften jedoch, besonnen zu reagieren und demonstrationsfreudige Schüler ernst zu nehmen. „Sie sollten insbesondere nicht versuchen, die Teilnahme am Unterricht anderweitig durchzusetzen, zum Beispiel durch das gezielte Ansetzen von Klausuren. (…) Andernfalls droht aus dem Klimawandel ein Generationenkonflikt zu werden, der geeignet ist, den Schulfrieden längerfristig zu stören“, mahnt Barczak.
Der Arnsberger Regierungspräsident Hans-Josef Vogel zollte den demonstrierenden Schülern Respekt für ihr Engagement und den Aufbau der Bewegung. „Wir brauchen Zukunftsbilder und sollten jungen Menschen mehr Möglichkeiten einräumen“, sagte Vogel am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung in Dortmund.

Dr. Eckhart von Hirschhausen mit Luisa Neubauer (Fridays for Future). / Foto: Janine Esche
Unterstützung erhält die Bewegung unterdessen unter anderem auch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und prominenten Wissenschaftlern, die sich in der Gruppe „Scientists for Future“ zusammengeschlossen haben. Darunter ist auch der Arzt und Fernsehmoderator Dr. Eckart von Hirschhausen. Die Anliegen der jungen Menschen seien berechtigt und gut begründet, sagen sie: „Die derzeitigen Maßnahmen zum Klima-, Arten-, Wald-, Meeres- und Bodenschutz reichen bei weitem nicht aus.“
Vorbild für die Aktionen ist die Klima-Aktivistin Greta Thunberg. Die 16-jährige Schwedin bestreikt seit Monaten freitags die Schule, um für Klimaschutz zu kämpfen. Weltweit haben sich ihr inzwischen Tausende junge Menschen angeschlossen und demonstrieren unter dem Motto „Fridays for Future“ vor den Parlamenten und Rathäusern, statt in die Schule zu gehen.
wsp