Mehrfach wurden Wölfe im Merfelder Bruch bei Dülmen nachgewiesen. Foto: Pixabay
29.08.2022

Schutz vor dem Wolf

Ein etwa zehn Kilometer langer Zaun soll die Wildpferde in Dülmen vor dem Wolf schützen. Das Bauwerk ist bis zu 750.000 Euro teuer.

„In der Region sind mehrfach Wölfe beobachtet und nachgewiesen worden“, sagt Joachim Menke, Generalbevollmächtigter der Herzog von Croy´schen Verwaltung. Deshalb wird dort aktuell ein 1,80 Meter hoher Zaun um das 400 Hektar große Gelände der Wildpferdebahn des Herzogs von Croy gebaut. 

Der Zaun soll verhindern, dass Wölfe in die Herde eindringen. Dabei haben die Verantwortlichen vor allem Sorge, dass die Pferde durch den Wolf in Panik geraten und die Flucht ergreifen könnten. „Wenn die Tiere losgaloppieren, durchbrechen sie auch Zäune, laufen über Straßen und Autobahnen“, so Menke. Das wäre nicht nur für die Pferde, sondern auch für Menschen gefährlich. Einmal aufgeschreckt und vertrieben, würden die Pferde wahrscheinlich auch nicht wieder zurückkommen.


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Die rund 400 Wildpferde im Merfelder Bruch bei Dülmen sind die einzige verbliebene frei lebende Herde in Europa. Die von Croy´sche Verwaltung hätte gerne auf den Zaun verzichtet, sah aber keine andere Möglichkeit, die Pferde zu schützen. Der Zaun ist nicht nur zehn Kilometer lang und 1,80 Meter hoch. Er ragt zudem bis zu 40 Zentimeter in die Erde, um das Untergraben durch den großen Jäger zu vermeiden. Zudem wird am oberen Ende des Zauns eine stromführende Litze angebracht. 

Durch den Bau des Zauns wird ein Rad- und Wanderweg unterbrochen, er muss nun umgeleitet werden. Weil das Revier der Wildpferde nicht in einem Wolfsgebiet liegt, gibt es keine finanziellen Hilfen vom Land. Das Mammutprojekt soll noch im Herbst abgeschlossen werden. 

jüb/wsp

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