Geldautomaten sind das Ziel von Anschlägen. Foto: Rainer Sturm, pixelio.de
10.06.2020

Schutz vor Sprengung

Geldautomatensprengungen machen regelmäßig Schlagzeilen. Als Konsequenz hat die Sparkasse Unna Kamen mehrere Automaten außer Betrieb gesetzt.

„Da diese Geldautomaten meist in unmittelbarer Nähe von Wohnbebauung angebracht sind, bedeuten die Sprengungen eine unmittelbare Gefahr für Leben und Gesundheit der Anwohner“, begründet die Sparkasse Unna Kamen die Entscheidung, fünf Außen-Automaten zu entleeren und still zu legen. Außerdem sind die Selbstbedienungsfoyers der Sparkasse nachts von 0 bis 5 Uhr verschlossen. Kunden können notfalls auch einen Service nutzen, der Bargeld nach Hause bringt.

Der Sparkasssenverband Westfalen-Lippe (SVWL) hat das Phänomen der Geldautomatensprengung schon seit längerem beobachtet. Insgesamt wurden bei Banken und Sparkassen in NRW in den ersten vier Monaten des Jahres 70 Sprengungen gezählt, von denen elf erfolgreich waren. Fünf Sprengungen verzeichneten die westfälisch-lippischen Sparkassen.

„Während es kaum noch zu Banküberfällen kommt, versuchen Banden immer wieder, durch Sprengungen an das Geld zu kommen“, berichtet SVWL-Sprecher Volker Willner. Neben dem Einbau von Sicherungsmechanismen gehen einige Institute nun dazu über, Selbstbedienungsstandorte nachts zu schließen, um Angriffen vorzubeugen. „Gerade wenn es im gleichen Gebäude Wohnungen gibt, ist die Gefahr groß, dass Menschen verletzt werden“, so Willner. Insgesamt betreiben die Sparkassen in der Region mehr als 2500 Geldautomaten.

wsp

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