Schwacher Start in den Frühling
Die Arbeitslosigkeit in Westfalen ist leicht gestiegen. 329.388 Menschen waren im April arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote liegt in der Region bei 7,2 Prozent und bleibt im Vergleich zum Vormonat stabil, die Zahl der arbeitslos Gemeldeten ist jedoch geringfügig um 917 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr fällt der Anstieg jedoch deutlich aus, um 20.532 Personen bzw. 0,4 Punkte.
Landesweit liegt die Arbeitslosigkeit bei 7,5 Prozent. „Im April hat die Arbeitslosigkeit in NRW leicht zugelegt“, sagt Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. „Damit fällt im zweiten Jahr in Folge die saisontypische Belebung zum Start des Frühlings schwächer aus. Wie schon im vergangenen Jahr macht sich die für viele Unternehmen konjunkturell angespannte Situation auch am NRW-Arbeitsmarkt bemerkbar. Eine Ausnahme sind junge Menschen unter 25 Jahren, bei denen die Zahl der Arbeitslosen auch im April weiter gesunken ist.“
Zweigeteilter Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt sei zweigeteilt, betonte Schüßler. So liege die Quote bei Fachkräften bei lediglich 3,4 Prozent; viele Unternehmen hätten Probleme passende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Der Agentur-Vorsitzende rief Unternehmen dazu auf, sich stärker in Sachen berufliche Inklusion zu engagieren. Mehr als 25.000 arbeitsuchende Menschen mit Behinderung verfügten über eine abgeschlossene berufliche oder akademische Ausbildung. „Diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben in der Regel eine lange Berufserfahrung und sind häufig nur von einer Krankheit zurückgeworfen worden. Auf sie können Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zählen“, so Schüßler.
LWL will mehr Menschen mit Behinderung in Arbeit bringen
Auch der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will mehr Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt bringen. „Bis 2030 wollen wir mit unserem Programm ‚Aufbruch‘ drei mal zehn Prozent erreichen“, so der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann zum Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am Sonntag (5.5.). „Wir wollen die Zahl der Menschen mit Behinderung in den Werkstätten für behinderte Menschen in Westfalen-Lippe um zehn Prozent absenken und diese Menschen möglichst in den ersten Arbeitsmarkt bringen. Wir wollen zweitens als LWL mit gutem Beispiel vorangehen und unsere eigene Schwerbehindertenquote auf zehn Prozent hochschrauben, doppelt so viel wie vorgeschrieben. Und wir wollen drittens gemeinsam mit unseren Partnern wie den Arbeitsagenturen und Arbeitgebern die Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderung bis 2030 um zehn Prozent senken.“
wsp