07.10.2014

„Schwarzbuch 2014“: Steuerzahlerbund kritisiert FH Bielefeld und Fußballmuseum in Dortmund

Westfalen (wh). Der Bund der Steuerzahler (BdSt) kritisiert die neue Fachhochschule in Bielefeld und das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund wegen ihrer ausufernden Kosten. Im jetzt veröffentlichten "Schwarzbuch 2014" werden die westfälischen Projekte als Beispiele für öffentliche Geldverschwendung aufgeführt.

Die im Bau befindliche FH Bielefeld sei ein "neues Millionengrab", das der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) dem Land NRW beschert habe. "2009 waren Kosten von 161 Millionen Euro geplant. Seitdem gab es zwei Kostennachträge. Die Gesamtkosten liegen mittlerweile bei rund 260 Millionen Euro", so der BdSt. Kritik gibt es auch an der Dauer des Bauprojektes: "Der Eröffnungstermin war für Ende Juli 2013 vorgesehen. Doch nun werden die Studenten wohl erst zum Wintersemester 2014/2015 in die neue Fachhochschule einziehen."

Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund wurde vom BdSt bereits vor zwei Jahren mit einem unrühmlichen Eintrag im Schwarzbuch bedacht. Die erneute Erwähnung geht auf die Insolvenz des Bauunternehmens und die damit einhergehende verzögerte Eröffnung zurück. "Das schon jetzt als Besuchermagnet eingestufte Museum soll nun im ersten Halbjahr 2015 seine Pforten für Fußballfans öffnen. Zusätzliche Baukosten sind bisher nicht angefallen, allerdings steigen die betrieblichen Vorlaufkosten", so der BdSt. Da das Museum erst später als vorgesehen Eintrittsgeld einnehmen könne, rechnet der Steuerzahlerbund für die Stadt Dortmund und den Deutschen Fußballbund mit Mehrkosten in Höhe von jeweils 250.000 Euro.

Bundesweit stellt das "Schwarzbuch" in diesem Jahr 106 Einzelfälle vor, die aufzeigen sollen, welche Strukturen zu Kostensteigerungen und teurem Lehrgeld bei öffentlichen Projekten führen.

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