Der Bochumer Stadtpark mit dem Bismarckturm. Foto: Lutz Leitmann/Stadt Bochum
25.10.2024

Grüne Denkmäler

Der Bochumer Stadtpark macht sich schön für sein 150-jähriges Bestehen.

Damit ist die Bochumer Grünanlage zwischen Bergbaumuseum und Tierpark der älteste kommunale Landschaftspark im Ruhrgebiet. Zum Jubiläumsjahr und mit Blick auf die Internationale Gartenausstellung „iga2027.ruhr“ setzt die Stadt den Park, der 1876 im Stil eines englischen Landschaftsgartens errichtet wurde, denkmalgerecht in Stand und will die Anlage zugleich fit für die Zukunft machen. Rund 17 Millionen Euro werden investiert, unter anderem in einen neuen Spiel- und Wasserspielplatz sowie in die Nachpflanzung von Bäumen sowie neue Strauch- und Staudenbeete. Und: Im Gondelteich wird eine neue Hochfontäne angelehnt an das historische Vorbild installiert. Die Bauarbeiten sollen bis Anfang 2026 laufen. In den vergangenen Wochen konnten Spaziergänger bereits beobachten, wie die Teiche leergepumpt und Fische umgesiedelt wurden. „Es ist schön, dass wir die Arbeit für diesen besonderen Ort der Erholung und Begegnung ganzheitlich angehen. Bei einem Denkmal ist damit ein besonderer Anspruch verbunden, es ist zugleich eine sehr schöne Aufgabe“, sagte Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.

125 Jahre Fredebaumpark

Der Dortmunder Fredenbaumpark feiert in diesem Jahr das 125-jährige Bestehen – und blickt auf eine bewegte Geschichte als Vergnügungspark zurück. Der Bochumer Stadtpark bereitet sich auf das 150-jährige Jubiläum vor. Einst war der Fredenbaumpark eine Waldfläche mit Schweinemast im Norden der Stadt, die von den Dortmundern zur Erholung genutzt wurde. Die Ausschreibung eines Wettbewerbs zur Umgestaltung des Westerholz markierte 1899 die offizielle Geburtsstunde des Volksparks. Zwar brachte der Wettbewerb keinen Gewinner hervor, aber doch einige Entwürfe, die in die spätere Gestaltung des Parks einflossen. Besonders kurios: 1912 war der Fredenbaumpark Heimat des schillernden Luna-Parks. Der Vergnügungspark lockte mit spektakulären Attraktionen wie einer Wasserrutsche, dem „Teufelsrad“ und einem Hippodrom-Zelt die Besucher in Scharen an. Einige historische Elemente aus dem damaligen Volkspark sind heute noch im Fredenbaumpark erhalten, darunter die Festwiese, der Pavillon und der Teich mit seiner Insel und dem Bootsanlegesteg. Auch der Platanenplatz mit Blick auf den See stammt noch aus den 1920er Jahren. Der historische Teil des Fredebaumparks steht nun unter Denkmalschutz; die Plakette wurde am Bootsanleger angebracht. „Der Park spielt seit langer Zeit eine wichtige Rolle für die Dortmunder Stadtgesellschaft. Mit der Unterschutzstellung werden die interessante Geschichte und der große Wert des Fredenbaumparks gewürdigt“, sagt Parkleiter Jan Peter Mohr. Zum 125-jährigen Bestehen erwacht nun auch der Luna-Park mit einer 3D-Animation zu neuem Leben. Diese zeigt, wie die Fahrgeschäfte und Buden sich in die heutige Umgebung einfügen würden. 

Sebastian Porzybot vom Grünflächenamt der Stadt Dortmund bringt die letzte Schraube an: Der Fredenbaumpark ist nun ein Denkmal. Foto: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Sebastian Porzybot vom Grünflächenamt der Stadt Dortmund bringt die letzte Schraube an: Der Fredenbaumpark ist nun ein Denkmal. Foto: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Der Kurpark in Hamm, gelegen am Ufer des Datteln-Hamm-Kanals, verfügt ebenfalls über eine rund 150-jährige Geschichte. In den 1870er Jahren wurde dort bei der Suche nach Kohle eine Solequelle entdeckt. Heute erinnern in dem Park noch einige Bauwerke an die Geschichte von „Bad Hamm“ als Kurort; bekannt und beliebt ist das Gelände aber auch für seine uralten Baumriesen. Einige der alten Bäume verlieren jedoch an Vitalität: „Es fängt damit an, dass die Jahreszuwächse geringer ausfallen, der Austrieb kürzer wird, die Blätter sich verkleinern, Zweige absterben und die Baumkrone insgesamt lichter wird“, erklärt Hartmut Sonderhüsken, Abteilungsleiter für Grünflächenunterhaltung bei der Stadt Hamm. Digitale Technik soll nun helfen, die Bäume zu erhalten. So wurden eine alte Buche sowie einige Nadelbäume mit Sensoren ausgestattet, die wichtige Daten zur Wasserversorgung der Wurzeln liefern sollen. Dabei geht es nicht nur um Trockenheit, sondern auch um eine mögliche Staunässe. Die gesammelten Daten sollen den Gärtnern helfen zu entscheiden, wann und wie die Bäume gegossen und gedüngt werden müssen, um den wertvollen Altbaumbestand im Kurpark langfristig zu erhalten.

 

Mehr über besondere Gärten und Parks in der Region lesen Sie auch im Portal „Gärten und Parks in Westfalen“ und im WESTFALENSPIEGEL 3/2021 mit dem Schwerpunkt „Grüne Oasen“.

aki, wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Freizeit, Gesellschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin