Sebastian Niehoff alias "Sebel". Screenshot aus seinem Musikvideo "Zusammenstehen". Foto: www.sebel.de
30.03.2020

Sebels Corona-Song geht um die Welt

Ein Lied, das Hoffnung macht – der Musiker Sebastian Niehoff alias Sebel aus Recklinghausen hat einen Song zur Corona-Krise ins Netz gestellt, der seither weite Kreise zieht.

Schon fast zwei Millionen Mal wurde „Zusammenstehen“ (Corona Virus Lied) auf dem Video-Portal YouTube geklickt (Stand 2. April 2020). Das sei einfach unglaublich, sagt der Künstler im Gespräch mit westfalenspiegel.de. Das Lied sei aus dem Impuls heraus entstanden, die eigenen Gedanken und Gefühle auszudrücken.

Auslöser waren die zunehmend bedrückenden Nachrichten zum Coronavirus Anfang März und die eigene Erfahrung als Musiker. Sebel war damals mit dem Liedermacher Stefan Stoppok auf Tour. Gerade erst hatte die Band erfahren, dass sie nicht mehr in Sälen mit mehr als 1000 Zuhörern spielen durfte. Kurz darauf war die Tournee dann ganz vorbei. Keine Auftritte mehr. Mit diesem Gefühl kam Sebel an einem Samstag wieder in Recklinghausen an. „Da war etwas in mir, über das ich reden wollte. Das Klavier war mein einziger Gesprächspartner“, sagt er. Am 16. März lud er den fertigen Song auf seiner Facebook-Seite hoch.

Song wird zum internationalen Musikprojekt

Sebel motivierte andere Musiker, bei ihm mitzumachen. „Ich habe mir gedacht, dass es vielen anderen Künstlern bestimmt genauso geht wie mir. Die wissen auch nicht wohin mit sich“, sagt er. Seither hat er schon zahlreiche Einspielungen seiner Melodie auf verschiedenen Instrumenten erhalten. Darunter auch von einem Dudelsack-Spieler. Es kamen aber auch Anfragen, ob man seinen Text nicht auch in andere Sprachen übersetzen dürfe. Und so gibt es bereits eine italienische und eine englische Version.

Zum Abschluss des Projekts will Sebel ein Video veröffentlichen, in dem alle beteiligten Musiker eingebunden sind. „Bisher haben sich schon mehr als 150 Musiker gemeldet. Einige haben mir ihre Einspielungen aus der Quarantäne geschickt“, erzählt er. Im heimischen Studio baut er die verschiedenen Sequenzen zusammen. In einigen Wochen soll das Video dann online gehen.

Die Einnahmen, die er mit seinem Lied derzeit generiert, will Sebel spenden. „Als ich den Song aufgenommen habe, war noch nicht klar, ob auch Musiker vom Corona-Rettungsschirm profitieren werden. Das Geld geht in den Fonds der Deutschen Orchester-Stiftung. Sie unterstützt Musiker aller Genres“, so Sebel.

jüb/wsp

Das Musikvideo „Zusammenstehen“ finden Sie hier.

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