
Segen bringen und Spenden sammeln
In den kommenden Tagen ziehen Kinder und Jugendliche als Sternsinger von Haustür zu Haustür, um Spenden für Kinder in Not zu sammeln.
Für eine Sternsinger-Gruppe aus Stukenbrock-Senne im Kreis Gütersloh startete das Jahr mit einer ganz besonderen Aktion. Sie waren beim Neujahrsgottesdienst im Petersdom in Rom dabei und erlebten Papst Franziskus aus nächster Nähe. Zwei von ihnen, Ines (14) und Nils (12), waren sogar aktiv Teil des Gottesdienstes, denn sie brachten den Wein zum Altar. „Es war einfach nur unglaublich. Am Anfang war ich ein bisschen aufgeregt. Aber als wir losgelaufen sind: Es war einfach nur unbeschreiblich, diese Menschenmasse zu sehen und dann zum Papst zu gehen, das war einfach nur unglaublich und sehr schön“, sagte Ines kurz nach dem Ende des Gottesdienstes im Petersdom. Nils war zudem von der Musik am Neujahrstag in Rom begeistert: „Es war sehr schön und vor allem die Chöre haben sehr schön gesungen.“

Sternsinger aus Stukenbrock-Senne waren Teil des Neujahrsgottesdienstes im Petersdom in Rom und erlebten Papst Franziskus aus nächster Nähe. Foto: Stefano Dal Pozzolo / Agentur Romano Siciliani /Kindermissionswerk
Die beiden sowie Sina (10) und Titus (11) aus der Gemeinde St. Achatius in Stukenbrock-Senne im Erzbistum Paderborn vertraten am ersten Tag des neuen Jahres in Rom die deutschen Sternsingerinnen und Sternsinger , berichtet das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. In den kommenden Tagen sind auch viele Gruppen wieder in der Region unterwegs um den Segen in die Häuser der Pfarreien zu bringen und um Spenden für Kinder in anderen Teilen der Welt zu sammeln.
„Gemeinsam für unsere Erde in Amazonien und weltweit“
Bei der 66. Aktion des Dreikönigssingens steht in diesem Jahr besonders der weltweite Kampf gegen Umweltzerstörung und Klimawandel im Fokus. Das Motto der Sternsinger lautet: „Gemeinsam für unsere Erde in Amazonien und weltweit“. Dabei machen die Sternsinger deutlich, wie wichtig der Schutz von Umwelt und Kulturen rund um den Globus ist, denn die Folgen von Umweltzerstörung und Klimawandel treffen vor allem Kinder, heißt es weiter.

Die Kinder und Jugendlichen bringen den Segen „20*C+M+B+24″ in die Häuser. Foto: Bistum Essen
Seit dem Start der Aktion 1959 kamen beim Dreikönigssingen insgesamt rund 1,31 Milliarden Euro zusammen, mit denen Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert wurden, so das Kindermissionswerk. Mit den Mitteln aus der weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder werden Projekte in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit, Kinderschutz, Nothilfe, pastorale Aufgaben und soziale Integration unterstützt.
Besuch beim Bundeskanzler
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz würdigt die Aktion der Sternsinger. Am Montag gibt es einen großen Empfang im Kanzleramt, bei dem auch Sternsingergruppen aus den Bistümern Essen und Münster sowie dem Erzbistum Paderborn vertreten sind. Aus dem Bistum Essen reisen vier Jugendliche der Kolpingfamilie Wattenscheid-Westenfeld nach Berlin.
„Noch hält sich die Aufregung in Grenzen, aber das wird bestimmt noch ein bisschen mehr“, sagt die 16-jährige Alexa, die sich gemeinsam mit Laura, Kaja, und Antonio auf den Weg in die Hauptstadt begeben wird. Wenn der Kanzler sie fragen würde, warum sie als Teenager auch nach fünf bis acht Jahren bei den Sternsingern immer noch Jahr für Jahr einen Teil ihrer Weihnachtsferien für die Aktion opfern, da hätten die vier Scholz einiges zu erzählen, berichtet das Bistum Essen: „Weil es schön ist, anderen Menschen helfen zu können“, „weil das bei uns so eine tolle Gemeinschaft ist“ oder „weil manche Menschen so leuchtende Augen bekommen, wenn wir ihnen unsere Lieder vorsingen und den Segen an die Tür ihrer Wohnung schreiben“, lauten die Antworten.
jüb, wsp