Sehnsuchtsort Westfalen
Am Wochenende verleiht die Peter-Hille-Gesellschaft den „Nieheimer Schuhe“. Die Auszeichnung erhält die Kabarettistin und Autorin Sarah Hakenberg.
Was lange währt: Eigentlich sollte Hakenberg den Preis bereits im vergangenen Jahr erhalten. Doch damals machte Corona einen Strich durch die Verleihungsrechnung. Nun wird die feierliche Preisübergabe im Rahmen des Hille-Literaturwochenendes (8.-10.9.) nachgeholt. Die Autorin, 1978 in Köln geboren, hat bereits auf vielen unterschiedlichen Bühnen Erfahrungen gesammelt. Ob bei Poetry Slams, der berühmten „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“ oder der ZDF-Kabarettsendung „Die Anstalt“. Westfalen ist für die in Warburg lebende Kabarettistin außerdem ein „Sehnsuchtsort“.
Hakenberg ist die sechste Preisträgerin des „Nieheimer Schuhu. Peter-Hille-Literaturpreis“. Einer Auszeichnung, mit der die vor 40 Jahren gegründete Peter-Hille-Gesellschaft Autorinnen und Autoren ehrt, die in Westfalen geboren wurden, in Westfalen leben oder deren Werk einen besonderen Bezug zu Westfalen aufweist. Die bisherigen Preisträger sind Erwin Grosche, Fritz Eckenga, Wiglaf Droste (†), Hans Zippert und Bernd Gieseking.
Hymne für Ostwestfalen
Der Nieheimer Schuhu wird alle drei Jahre verliehen und ist mit 5000 Euro dotiert. Die Bronzeskulptur hat der Künstler Bernd Bergkemper gestaltet. Foto: Peter Hille Gesellschaft
Mit ihrem literarischen Kabarett setzt Sarah Hakenberg fort, was Peter Hille bereits 1902 über das Kabarett, damals „das Überbrettl“ genannt, schrieb: „Liebes Überbrettl, Du bist ein Kind, ein Kind mit Mutwill und tiefwitterndem Lebenssinn; nur mußt Du uns nicht altklug kommen. […]. Das Überbrettl den Dichtern!“ – so die Jurybegründung. Bei ihren Auftritten in Westfalen, darunter zahlreichen in Bielefeld und im Höxteraner Land, treffe sie mit ihren Texten und Liedern das ostwestfälische Herz und Lebensgefühl, was ihr das Publikum mit begeistertem Applaus dankt, heißt es weiter. Ein Kostprobe davon liefert auch ihr Lied Ostwestfalen, das Sie hier hören können.
Die Preisverleihung findet am 9. September 2023 ab 18.30 Uhr in der Katholischen Grundschule Nieheim statt. Die Preisträgerin wird den Abend mit einem vergnüglichen Konzert gestalten. Die Laudatio hält der Kabarettist und Buchautor Bernd Gieseking. Der Eintritt ist frei.
jüb, wsp
Wir haben Sarah Hakenberg bereits vor sechs Jahren im WESTFALENSPIEGEL vorgestellt. Lesen Sie auch unser Porträt über die Kabarettistin aus unserem Heft 5/2017: Charmant boshaft
