Der Ertrag pro Hektar ist bei den meisten Getreidesorten deutlich gestiegen. Foto: Pixabay
22.08.2022

Sehr gute Getreideernte

Die Landwirte der Region haben sehr gute Ergebnisse bei der Getreideernte erzielt. Die Aussichten für Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben sind durch die Dürre deutlich schlechter.

2022 wurden in Westfalen 2,66 Millionen Tonnen Getreide geerntet, das waren 8,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Landesweit fuhren die Landwirte 3,93 Millionen Tonnen Getreide ein. Gründe für die positive Entwicklung waren die optimalen Aussaht-Bedingungen im vergangenen Herbst, Niederschläge im Februar sowie der warme und sonnige März. „Bei allen Getreidearten wurde der langjährige Durchschnittsertrag erreicht oder sogar deutlich überboten. Gegenüber dem Vorjahr ist ein besseres Ergebnis erzielt worden, was nach den letzten trockenen Wochen so nicht vorauszusehen war“, sagt Karl Werring, Präsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Beim Winterweizen, der wichtigsten Brotgetreideart in Westfalen, stieg der Ertrag pro Hektar Anbaufläche um knapp zehn Prozent auf 8,26 Tonnen. Besonders stark stieg der Flächenertrag in der Region beim Hafer (plus 27,7 Prozent) und bei der Sommergerste (21,5 Prozent). „Die Landwirtinnen und Landwirte haben bei Getreide und Raps eine wirklich gute Ernte eingefahren. Das ist in diesen Zeiten eine sehr positive Nachricht. Die Versorgung mit Brot- und Futtergetreide ist aufgrund der insgesamt verfügbaren Menge gesichert“, so NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen.

Trübe Aussichten für Mais, Kartoffeln, Rüben und Grünland

Für die Kulturen, die noch auf den Feldern stehen, sind die Aussichten dagegen deutlich schlechter. Zu heiß und trocken waren die vergangenen Monate. Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben bräuchten dringend Regen, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium. Auch das Grünland leide stark unter der anhaltenden Dürre. Zwar sei der erste Schnitt im Frühjahr ergiebig gewesen, doch sei das Pflanzenwachstum auf den Wiesen im Spätsommer fast im ganzen Land zum Stillstand gekommen. Besonders schwierig ist die Lage beim Mais. Einige Landwirte hätten ihre Bestände schon notreif geerntet, da sie sonst vollständig zu verdorren drohten, so das Ministerium weiter.

Für viele Landwirte ist die aktuelle Lage schwierig. Sie haben nicht nur mit Hitze und Trockenheit zu kämpfen. Auch die hohen Energiepreise und die durch den Ukraine-Krieg enormen Anstiege bei den Düngemittelpreisen setzen vielen Betrieben zu.

jüb/wsp

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