28.08.2020

Seidensticker muss sparen

Der Bielefelder Hemdenspezialist Seidensticker hat ein Sparprogramm mit 60 Entlassungen angekündigt. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzrückgang von 20 Prozent.

„Die Bekleidungsbranche ist von den Folgen der Corona-Krise in besonderer Weise betroffen. Derzeit können wir nicht abschätzen, wann sich der Markt stabilisiert, gehen aber davon aus, dass das Konsumverhalten über mindestens ein Jahr sehr zurückhaltend sein wird“, sagte Gerd Oliver Seidensticker, geschäftsführender Gesellschafter der Seidensticker Group.

Die Zukunft der Unternehmensgruppe soll mittels einer NRW-Landesbürgschaft gesichert werden. Zu den Sparmaßnahmen zählen neben der Auslagerung von Dienstleistungen auch 60 Entlassungen am Standort Bielefeld. Weltweit beschäftigt das traditionsreiche Unternehmen rund 2300 Mitarbeiter. Neben den vier eigenen Produktionsstätten in Vietnam und Indonesien und einem Büro in Hongkong wolle Seidensticker auch in Zukunft am Standort Bielefeld festhalten, heißt es in einer Mitteilung.

„Wir bedauern zutiefst, dass die Geschehnisse der vergangenen Monate diese Maßnahmen unumgänglich machen. Als Familienunternehmen fallen uns diese Entscheidungen besonders schwer – jedoch sind sie zwingend notwendig, um die Zukunft unseres Unternehmens zu sichern“, so Frank Seidensticker, der ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung ist.

Mehr zur Krise der westfälischen Textilindustrie lesen Sie im WESTFALENSPIEGEL 06/2019 und hier.

wsp

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