25.10.2011

„Sensationsfund“ bei Olfen: Römerlager diente als Versorgungsanlage und Kontrollpunkt

Olfen (wh). Bei dem an der Lippe bei Olfen entdeckten Römerlager handelt es sich nach ersten Erkenntnissen um eine Nachschub- und Versorgungsanlage, in der Waren auf dem Weg zu weiter entfernten Militärstationen zwischengelagert wurden. Das gab heute der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bekannt, dessen Wissenschaftler das über fünf Hektar große Lager vor wenigen Wochen entdeckten. Zudem sei die Anlage, in der rund 1000 Legionäre stationiert werden konnten, als Kontrollpunkt genutzt worden, mit dem die Römer von 11 bis 7 vor Christus den Fluss-Übergang über die Lippe sicherten.
LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch nannte die Entdeckung einen "Sensationsfund für die Römerforschung in Westfalen." Altertumsforscher suchten das Lager bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, als in der Lippe bei Olfen ein Bronzehelm gefunden wurde.
LWL-Chefarchäologe Professor Michael Rind betonte, das wichtigste Anliegen sei nun, das Denkmal zu schützen und für die Zukunft zu erhalten. Die komplette Erforschung des Lagers werde voraussichtlich mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen.

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